No Jacket Required

No Jacket Required
Studioalbum von Phil Collins

Veröffent-
lichung(en)

25. Januar 1985

Label(s) WEA Records

Format(e)

8-Spur-Kassette, CD, LP, MC

Genre(s)

Pop-Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

50:27

Produktion

Phil Collins, Hugh Padgham

Chronologie
Hello, I Must Be Going!
(1982)
No Jacket Required 12″ers
(1987)

No Jacket Required ist das dritte Solo-Studioalbum des britischen Sängers Phil Collins aus dem Jahr 1985. Es avancierte zum weltweiten Nummer-eins-Album und zählt mit 25 Millionen verkauften Einheiten zu den meistverkauften Musikalben der Geschichte.

Produktion

Wie Collins’ erste beide Soloalben wurde auch No Jacket Required von Collins gemeinsam mit Hugh Padgham produziert. Es wurde zwischen Mai und Dezember 1984 aufgenommen. Einige der auf dem Album enthaltenen Lieder entstanden zum Teil durch Improvisation. Als Gastmusiker konnten hier Sting bei Long Long Way to Go und Peter Gabriel, ehemaliger Band-Kollege bei Genesis, bei dem Lied Take Me Home gewonnen werden. Das Album wurde 1985 parallel zur Veröffentlichung als LP auch als CD angeboten, diese enthält im Gegensatz zur Schallplatten-Veröffentlichung zusätzlich das Lied We Said Hello Goodbye. Im gleichen Jahr veröffentlichte Collins mit Separate Lives, einem Duett mit Marilyn Martin, einen weiteren Nummer-eins-Hit in den USA. Der Titel erschien auf dem Soundtrack zu dem Film White Nights – Die Nacht der Entscheidung und wurde während der laufenden Tournee von Collins aufgenommen.

Stil

No Jacket Required ist im Vergleich zu den Vorgängeralben kommerzieller ausgerichtet. Die Lieder sind mehr poporientiert und es fehlt ihnen der zynische Unterton der früheren Werke. Im Unterschied zu seinen ersten beiden Alben enthält es weder ein Instrumentalstück noch Coverversionen von Liedern anderer Künstler. Während Collins besonders auf Face Value, aber zum Teil auch noch auf Hello, I Must Be Going!, die Scheidung von seiner damaligen Frau verarbeitete, vermittelt No Jacket Required insgesamt eine optimistischere Grundstimmung als seine beiden Vorgänger.

Inhalt

Titelliste

  1. Sussudio (Phil Collins) – 4:23
  2. Only You Know and I Know (Phil Collins / Daryl Stuermer) – 4:21
  3. Long Long Way to Go (Phil Collins) – 4:22
  4. I Don’t Wanna Know (Phil Collins / Daryl Stuermer) – 4:14
  5. One More Night (Phil Collins) – 4:48
  6. Don’t Lose My Number (Phil Collins) – 4:48
  7. Who Said I Would (Phil Collins) – 4:01
  8. Doesn't Anybody Stay Together Anymore? (Phil Collins / Daryl Stuermer) – 4:18
  9. Inside Out (Phil Collins) – 5:15
  10. Take Me Home (Phil Collins) – 5:52
  11. We Said Hello Goodbye (Phil Collins) – 4:15 a
a 
Bonustrack, der nur auf der CD enthalten ist.

Inspiration

„Wissen Sie, ich war glücklich verheiratet mit Jill, meiner Frau als ich den Song schrieb, doch ich hatte mich scheiden lassen, mein Manager hat sich scheiden lassen, ein paar gute Freunde haben sich scheiden lassen und ich dachte bloß: "Was ist los? Bleibt denn keiner mehr zusammen?" Daraus ist das Lied entstanden.“

Phil Collins in einem Interview mit dem Playboy im Oktober 1986 über die Inspiration zum Lied Doesn't Anybody Stay Together Anymore? (Deutsche Übersetzung)

You know, I was very happily married to Jill, my present wife, when I wrote it, but I had been divorced, my manager was getting divorced, a couple of good friends were getting divorced, and I thought, What's going on? Doesn't anybody stay together anymore? The song came from that.

Originalzitat von Phil Collins im Playboy-Interview[1]

Remixalbum

1987 veröffentlichte Collins mit 12″ers ein Remixalbum, welches sechs der elf Lieder von No Jacket Required in geremixten und verlängerten sogenannten 12 inch-Versionen enthält. Mit Ausnahme von One More Night, welcher von Hugh Padgham selbst bearbeitet wurde, stammen alle Remixe dieses Albums von John Potoker.[2] Vier der darauf enthaltenen Versionen wurden bereits auf den jeweiligen Singles veröffentlicht, während die Remixe von Who Said I Would und Only You Know and I Know auf diesem Album erstmals erschienen sind.

Titelliste

  1. Take Me Home – 8:07
  2. Sussudio – 6:35
  3. Who Said I Would – 5:51
  4. Only You Know and I Know – 6:56
  5. Don’t Lose My Number – 6:36
  6. One More Night – 6:21

Tournee

Die No Jacket Required World Tour begann am 11. Februar 1985 in Nottingham im Vereinigten Königreich und führte den Sänger durch Europa, Asien und Nordamerika. Collins spielte auf dieser Tournee auch fünf Konzerte in Deutschland. Insgesamt umfasste die fünf-monatige Tournee mehr als 80 Konzerte. Den Abschluss dieser Tour bildeten Collins' Auftritte am 13. Juli 1985 bei den Live Aid-Konzerten in London und Philadelphia. Wie schon bei seiner ersten Solotour 1982/83 umfasste die Setlist neben Songs aus den bis dahin veröffentlichten Soloalben Collins’ auch diverse Coverversionen (z. B. People Get Ready von The Impressions).

Singleauskopplungen

Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1985 Sussudio DE17
(13 Wo.)DE
CH9
(9 Wo.)CH
UK12
Silber
Silber

(9 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Januar 1985
Verkäufe: + 700.000
One More Night DE10
(13 Wo.)DE
AT6
(3 Mt.)AT
CH6
(11 Wo.)CH
UK4
Silber
Silber

(10 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. April 1985
Verkäufe: + 750.000
Don’t Lose My Number US4
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. Juli 1985
Take Me Home UK19
(9 Wo.)UK
US7
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. Juli 1985

Rezeption

Preise

Für das Album wurden 1986 drei Grammy Awards vergeben, nur bei zwei Nominierungen kam es letztlich nicht zur Auszeichnung.

  • Grammy Award: Album des Jahres (No Jacket Required)
  • Grammy Award: Beste Männliche Gesangsdarbietung – Pop (No Jacket Required)
  • Grammy Award: Produzent des Jahres (No Jacket Required), mit Hugh Padgham
  • American-Music-Award-Nominierungen: – Favorisiertes Album (Pop/Rock) (No Jacket Required)
  • American-Music-Award-Nominierungen – Favorisierter Männlicher Künstler (Pop/Rock) (No Jacket Required)

Rezensionen

„Seine mühelose Bestechung durch den Sprung vom heiteren weißen R&B zu eigenartigen, unerwarteten Melodien ist instinktiv kommerziell, wirkt dabei aber nie gekünstelt.“

David Fricke im Rolling Stone-Magazin vom 9. Mai 1985 (Deutsche Übersetzung)

His effortless graft of bright white-R&B bounce to quirky, unexpected melodies is instinctively commercial but never feels overly contrived.

Originalrezension von David Fricke vom Rolling Stone in englischer Sprache[4]

Chartplatzierungen

No Jacket Required avancierte zum weltweiten Nummer-eins-Album, darunter Deutschland,[5] die Schweiz,[6] die Vereinigten Staaten oder auch das Vereinigte Königreich.[7][8]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[5]1 (44 Wo.)44
 Österreich (Ö3)[9]11 (17 Wo.)17
 Schweiz (IFPI)[6]1 (28 Wo.)28
 Vereinigte Staaten (Billboard)[7]1 (123 Wo.)123
 Vereinigtes Königreich (OCC)[8]1 (177 Wo.)177
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1985)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[10]8
 Schweiz (IFPI)[11]6

Auszeichnungen für Musikverkäufe

No Jacket Required bekam weltweit zwei Mal Gold, 35 Mal Platin sowie zwei Diamantene Schallplatten für über 18 Millionen verkaufte Einheiten. Quellenzufolge soll es sich über 25 Millionen Mal verkauft haben,[12] womit es nicht nur die meistverkaufte Veröffentlichung Collins’ ist, sondern auch zu den weltweit meistverkauften Musikalben zählt. Das Album verkaufte laut Schallplattenauszeichnungen alleine in den Vereinigten Staaten über zwölf Millionen Exemplare.[13] In Deutschland verkaufte sich das Album laut Schallplattenauszeichnungen über 1,5 Millionen Mal, womit es zu den meistverkauften Alben des Landes zählt.[14]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Argentinien (CAPIF) 3× Platin180.000
 Australien (ARIA) 4× Platin280.000
 Belgien (BRMA) Platin50.000
 Deutschland (BVMI) 3× Platin1.500.000
 Finnland (IFPI) Gold34.203
 Frankreich (SNEP) 2× Platin600.000
 Hongkong (IFPI/HKRIA) Platin20.000
 Italien (FIMI) Gold100.000
 Kanada (MC) Diamant1.000.000
 Neuseeland (RMNZ) 8× Platin160.000
 Niederlande (NVPI) Platin100.000
 Österreich (IFPI) Platin50.000
 Schweiz (IFPI) 2× Platin100.000
 Spanien (Promusicae) Platin100.000
 Vereinigte Staaten (RIAA) 12× Platin12.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI) 6× Platin1.800.000
Insgesamt 2× Gold
35× Platin
2× Diamant
18.074.203

Hauptartikel: Phil Collins/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. September 2002 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.philcollins.co.uk Phil Collins im Playboy Interview in englischer Sprache
  2. http://www.discogs.com/release/316229
  3. Chartquellen (Singles): DE AT CH UK US
  4. Das Review auf der Seite des Rolling Stone Magazins
  5. a b Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 6. August 2024.
  6. a b Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 6. August 2024.
  7. a b Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 6. August 2024 (englisch).
  8. a b Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 6. August 2024 (englisch).
  9. Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 6. August 2024.
  10. Jahrescharts 1985 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 6. August 2024.
  11. Jahrescharts 1985 in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 6. August 2024.
  12. Kory Grow, Kenny Herzog, David Marchese, Dan Reilly: 40 Albums Baby Boomers Loved That Millennials Don’t Know. In: rollingstone.com. 22. September 2019, abgerufen am 5. August 2021 (englisch).
  13. Gold & Platinum. In: riaa.com. Recording Industry Association of America, abgerufen am 6. August 2024 (englisch).
  14. Gold-/Platin-Datenbank. In: musikindustrie.de. BVMI, 2000, abgerufen am 6. August 2024.