Niuafoʻou

Niuafoʻou

Satellitenaufnahme von Niuafoʻou
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Niuas
Geographische Lage 15° 36′ 12″ S, 175° 38′ 13″ WKoordinaten: 15° 36′ 12″ S, 175° 38′ 13″ W
Lage von Niuafoʻou
Fläche 50,27 km²
Höchste Erhebung 260 m
Einwohner 430 (2021[1])
8,6 Einw./km²
Hauptort ʻEsia
Karte von Niuafoʻou
Karte von Niuafoʻou

Niuafoʻou (deutsch Niuafoou) oder Tin Can Island, alter Name: Proby’s Island (Edward Edwards),[2] ist eine zum Königreich Tonga gehörende Vulkaninsel im südlichen Pazifik, die geographisch zur Niua-Gruppe gezählt wird. Der Archipel wurde am 11. Mai 1616 von Willem Cornelisz Schouten für Europa entdeckt.

Name

Der Name „Tin Can Island“ (Blechbüchseninsel) hat seinen Ursprung darin, dass eine sichere Landung mit Booten an der felsigen Küste kaum möglich ist. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde deshalb Post in Blechdosen eingelötet und von Schwimmern vorbeifahrenden Schiffen zum Weitertransport übergeben oder von dort übernommen. Das war wegen der in den Gewässern vorkommenden Haie und der starken Brandung sehr gefährlich, blieb aber – mit Unterbrechungen – so bis zur Eröffnung des Flugplatzes 1983. Ab den 1920er Jahren wurden die zugestellten Briefe mit einem Sonderstempel „Tin Can Mail“ versehen, was sie zu begehrten Sammelobjekten macht.[3]

Geographie

Geologie

Niuafoʻou besteht aus einem einzigen Schildvulkan, der bis zu 260 Meter aus dem Meer aufragt[4] und nicht von einem Korallenriff umgeben ist.

In der Caldera in der Inselmitte liegt der ausgedehnte Kratersee Vai Lahi („Großer See“). Er hat einen Durchmesser von 4,5 Kilometern und nimmt mit 13,6 km² fast ein Drittel der gesamten Inselfläche von 50,27 km²[5] ein. Eine deutsch-polnische Expedition führte 1968 unter anderem eine genaue Vermessung und eine chemische Analyse des Wassers durch. Nach den Echolotmessungen ist der Vai Lahi bis zu 121 m tief und enthält, je nach Wasserstand, rund 0,98 km³ Wasser, was eine Durchschnittstiefe von 72 Metern ergibt.

Aus dem See erheben sich vier dicht mit tropischer Vegetation bedeckte Inseln: Motu Lahi, Motu Siʻi, Motu Molemole und die nur bei niedrigem Wasserstand sichtbare Motu Aʻali. Motu Molemole hat einen eigenen kleinen Kratersee. In derselben Caldera, vom Vai Lahi nur durch eine schmale Landbrücke getrennt, liegt der wesentlich kleinere und bis zu 31 m tiefe See Vai Siʻi mit einer Oberfläche von 0,81 km². Die Kraterseen haben keine Verbindung zum Meer, keinen Abfluss und werden nur von Regenwasser gespeist. Das führt dazu, dass sich das Wasser stetig mit gelösten Inhaltsstoffen aus dem verwitterten Vulkangestein anreichert. Das Seewasser ist nur leicht salzig, aber hoch alkalisch und eignet sich daher nicht zur Trinkwasserversorgung. In beiden Seen gibt es hydrothermale Quellen.[6]

Der Vulkan war in historischer Zeit häufig aktiv. Größere Eruptionen sind aus den Jahren 1853 (zerstörte das Dorf ʻĀhau), 1929 (zerstörte das Dorf Futu), 1943 und 1946 bekannt. Nach dem Vulkanausbruch vom 9. September 1946 ließ die Verwaltung des Königreichs Tonga sämtliche Einwohner nach ʻEua evakuieren. In einigen Fällen geschah das gegen den Willen der Betroffenen. Sie gründeten auf bislang unkultiviertem Land im Süden der Insel Siedlungen, die die Namen ihrer verlassenen Heimatdörfer erhielten. Erst 1958 kehrten einige Auswanderer nach Niuafoʻou zurück.[7] Die Vulkanausbrüche, deren letzter 1985 stattfand,[8] haben das Landschaftsbild geprägt. Im Westen und Süden befinden sich ausgedehnte, teils wüste Lavafelder, die bei den jüngsten Eruptionen entstanden sind. Ansonsten ist die Insel dicht mit tropischem Grün und fruchtbaren Anbauflächen bedeckt.

Entstehungslegende

Für die Entstehung des Kratersees ist nach einer Legende der Einwohner ein Dämon von Samoa verantwortlich. Er stahl nachts die Bergspitze von Niuafoʻou, an dieser Stelle blieb der tiefe Krater zurück. Der Haifischgott Seketoa der Nachbarinsel Niuatoputapu bemerkte das und sandte die „Matapules“, seine Gehilfen, aus, um den Dämon zu verfolgen. Die Gehilfen krähten laut wie die Hähne, sodass der Dämon glaubte, es sei bereits Morgen und er habe seine Macht verloren. Er ließ den Berg ins Meer fallen und daraus bildete sich die Insel Tafahi.

Flora und Fauna

Die Insel ist, die ariden Lavafelder und die Anbauflächen in der Umgebung der Dörfer ausgenommen, dicht mit tropischem Wald- und Buschland bedeckt, das noch weitgehend naturbelassen ist.

Die größeren Bäume in Küstennähe sind überwiegend Casuarina equisetifolia, durchsetzt mit Kokospalmen. Die Wälder weiter im Landesinnern setzen sich hauptsächlich zusammen aus Glochidion ramiflorum, Elaeocarpus tonganus, dem zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) gehörenden Rhus tahitensis und verschiedenen Ficus-Arten. Der Vor- und Unterwuchs besteht aus Premna tahitensis, Morinda citrifolia, Scaevola taccada und Pipturus argenteus aus der Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae). Die feuchten Spalten sind dicht mit Farnen bedeckt, vorwiegend Davalliaceae und Pflanzen der Gattung Nephrolepis sp. Pilotpflanzen auf den ariden Lavafeldern sind die Gräser Digitaria pruriens und Eragrostis amabilis.[9]

Im Krater brütet das auf Niuafoʻou endemische Pritchardhuhn (Megapodius pritchardii), das stark gefährdet ist. Der deutsche Biologe Dieter Rinke hat einige Brutpaare auf Fonualei angesiedelt, einer ebenfalls zum Königreich Tonga gehörenden unbewohnten Insel. Dort haben sie sich inzwischen vermehrt.[10]

Klima

Das Klima ist tropisch schwül mit meist ergiebigen, jedoch nur kurz andauernden Regenfällen. Die durchschnittliche Jahresregenmenge beträgt 2180 mm, die regenreichsten Monate sind Januar bis März. Ausgeprägte Jahreszeiten gibt es nicht. Die Temperatur ist relativ gleich bleibend, fällt nicht unter 20 °C und beträgt selten mehr als 30 °C. Niuafoʻou befindet sich in der Zugbahn südpazifischer Zyklone. 1998 zog der Zyklon „Ron“ über die Insel und richtete erhebliche Schäden an, 74 Häuser wurden zerstört.[11] Schwere Zerstörungen verursachte auch der Zyklon „Waka“ am 30. Dezember 2001.[12]

Verwaltung

Die Insel bildet innerhalb der Division Ongo Niua den gleichnamigen Verwaltungsdistrikt Niuafoʻou[13] mit acht bewohnten Dörfern, die alle im Norden und im Osten der Insel liegen.[Anm. 1]

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Dorf Einwohner
2006[14]
Einwohner
2016[15]
Einwohner
2021[15]
Koordinaten
ʻEsia 170 127 102 15° 34′ 27″ S, 175° 38′ 19″ W
Kolofoʻou 113 43 50 15° 34′ 24″ S, 175° 38′ 7″ W
ʻAngahā - - - 15° 34′ 27″ S, 175° 37′ 53″ W
Sapaʻata 120 145 112 15° 34′ 28″ S, 175° 37′ 41″ W
Fataʻulua 48 64 43 15° 34′ 45″ S, 175° 37′ 16″ W
Mataʻaho 34 16 19 15° 35′ 2″ S, 175° 36′ 57″ W
Muʻa 33 15 9 15° 36′ 12″ S, 175° 36′ 31″ W
Tongamamaʻo 43 15 21 15° 37′ 17″ S, 175° 36′ 44″ W
Petani 85 68 74 15° 37′ 26″ S, 175° 37′ 3″ W
Futu - - - 15° 35′ 32″ S, 175° 40′ 25″ W
Niuafoʻou 646 493 430 15° 36′ 12″ S, 175° 38′ 13″ W

ʻAngahā im Norden ist im Zeitraum 9. bis 17. September 1946 untergegangen, was die vorübergehende Evakuierung der Insel zur Folge hatte. Futu an der Westküste ist bei einem Vulkanausbruch am 25. Juni 1929 untergegangen. ʻĀhau im Südwesten wurde bereits 1853 zerstört.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung von 2021 hat die Insel insgesamt 430 Einwohner.[1] Bei der Zählung von 1996 waren es noch 735.[14]

Die Insulaner sind überwiegend Selbstversorger. Hauptnahrungsmittel sind Yams, Taro, Brotfrucht, Schweinefleisch, Hühner und Fische sowie alle Arten von tropischen Früchten. In geringem Umfang wird Kopra für den Export produziert und je nach Bedarf von einem Lagerhaus in Futu aus verschifft.

Infrastruktur

Die Insel ist durch eine Ringstraße erschlossen, die die Dörfer untereinander verbindet, es gibt jedoch nur wenige Autos. Das Hauptverkehrsmittel sind Pferde.

Die Insel hat keinen Hafen, lediglich eine Betonrampe als Verladestelle für kleine Boote in der Nähe des bei einem Vulkanausbruch verschütteten ehemaligen Dorfes Futu an der Westküste.

Das kleine Flugfeld „Lavinia Airport“ (IATA-Code: NFO) mit seiner 1060 m langen Landebahn befindet sich im Norden der Insel unweit des Hauptortes Esia und wird zurzeit einmal alle drei Wochen mit kleinen Propellermaschinen von Tongatapu aus, mit einer Zwischenlandung auf Vavaʻu, angeflogen.

Wirtschaft

Der Tourismus ist nur spärlich entwickelt; eine touristische Infrastruktur mit Restaurants und Hotels gibt es nicht, nur zwei oder drei bescheiden ausgestattete Privatunterkünfte (Guesthouses). Niuafoʻou hat keinen Badestrand, lediglich einige, nur wenige Quadratmeter große Ansammlungen von schwarzem, vulkanischem Sand.

Obwohl zum Königreich Tonga gehörend, besitzt die Insel seit 1983 die eigene Posthoheit und kann eigene Briefmarken herausgeben, die weltweit vor allem an Sammler verkauft werden.

Commons: Niuafoʻou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Die Dörfer sind in der nachfolgenden Tabelle im Uhrzeigersinn verzeichnet, beginnend im Norden. Zwei nicht in den aktuellen Zensusstatistiken aufgeführte, untergegangene Dörfer sind ebenfalls aufgelistet, da sie namensgleiche Entsprechungen auf der südlichen Tonga-Insel ʻEua haben. Von den aufgeführten Dörfern hat nur Kolofoʻou keine namentliche Entsprechung auf ʻEua.

Einzelnachweise

  1. a b Sione Lolohea (Hrsg.): Tonga Census of Population and Housing 2021 – Volume 1: Basic Tables. Tonga Statistics Department, 2021, Table G 4: Population density by sex, division, region and island, S. 31 f. (englisch, Downloadlink [PDF; 15,3 MB; abgerufen am 26. März 2023]).
  2. Zum Ursprung dieses Namens vgl.: Edward Edwards: Voyage of HMS Pandora: Despatched to arrest the Mutineers of the "Bounty". Salzwasser Verlag, Paderborn, 2009, S. 42.
  3. NN: Post aus der Blechbüchse. In: Postfrisch. Das Philatelie-Journal. November/Dezember 2010, S. 26f.
  4. Niuafoʻou – General Information. In: Global Volcanism Program. Smithsonian Institution, abgerufen am 27. April 2023 (englisch).
  5. Viliami Konifelenisi Fifita (Hrsg.): Tonga 2016 Census of Population and Housing – Volume 1: Basic Tables and Administrative Report. 2. Auflage. Tonga Statistics Department, April 2018, Table G 4: Population density by division, region and sex, S. 23 (englisch, Downloadlink [PDF; 15,9 MB; abgerufen am 26. März 2023]).
  6. Jósef Kazmierczak und Stephan Kempe: Genuine modern analogues of Precambrian stromatolites from caldera lakes of Niuafoou Island, Tonga in Naturwissenschaften, Band 93, 2006, S. 119–126
  7. Garth Rogers: The Evacuation of Niuafoʻou, an Outlier in the Kingdom of Tonga. In: The Journal of Pacific History, Vol. 16, No. 3, Juli 1981, S. 149–163
  8. Niuafoʻou – Eruptive History. In: Global Volcanism Program. Smithsonian Institution, abgerufen am 26. März 2023 (englisch).
  9. Peter Mueller-Dombois & Raymond Fosberg: Vegetation of the Tropical Pacific Islands, New York 1998, S. 357–358
  10. Berliner Morgenpost vom 22. Juni 2003
  11. cidi.org (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  12. iys.cidi.org (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  13. Tonga Government Gazette Supplement Extraordinary Nr. 18 (2019). Kingdom of Tonga – Crown Law Department, 18. September 2019 (englisch, tongaisch, ago.gov.to [PDF; 96 kB; abgerufen am 29. März 2023]).
  14. a b Tonga 2006 Census of Population and Housing – Volume 1: Administrative Report and Basic Tables. Tonga Statistics Department, 2008, Table G2: Total population by division, district and village by sex and total number of household, Tonga Population Censuses: 1996 & 2006, S. 2–7, hier: S. 7 (englisch, Downloadlink [PDF; 2,4 MB; abgerufen am 26. März 2023]).
  15. a b Sione Lolohea (Hrsg.): Tonga Census of Population and Housing 2021 – Volume 1: Basic Tables. Tonga Statistics Department, 2021, Table G 3: Population growth by division, district, village and region (2016–2021), S. 25–30, hier: S. 30 (englisch, Downloadlink [PDF; 15,3 MB; abgerufen am 26. März 2023]).

Read other articles:

Gambaran Program Delta Delta Plan adalah suatu perencanaan untuk menyelamatkan bagian barat Belanda dari ancaman air pasang.[1] Proyek raksasa ini dimulai dengan menutup Zuiderzee dengan tanggul sepanjang 30 km.[1] Penutupan laut tersebut merupakan proyek terbesar yang pernah dilakukan di bidang pengeringan laut yang digunakan sebagai tanah pertanian dan peternakan dengan biaya 3000 juta gulden. [1] Cara yang digunakan untuk membendung laut adalah dengan memakai k...

 

 

Carex macrolepis Klasifikasi ilmiah Kerajaan: Plantae Divisi: Tracheophyta Kelas: Liliopsida Ordo: Poales Famili: Cyperaceae Genus: Carex Spesies: Carex macrolepis Nama binomial Carex macrolepisDC. Carex macrolepis adalah spesies tumbuhan seperti rumput yang tergolong ke dalam famili Cyperaceae. Spesies ini juga merupakan bagian dari ordo Poales. Spesies Carex macrolepis sendiri merupakan bagian dari genus Carex.[1] Nama ilmiah dari spesies ini pertama kali diterbitkan oleh DC.. Refe...

 

 

Borough in Estonia Small borough in Lääne-Viru County, EstoniaViru-NigulaSmall boroughViru-Nigula ChurchViru-NigulaLocation in EstoniaCoordinates: 59°26′50″N 26°41′24″E / 59.44722°N 26.69000°E / 59.44722; 26.69000Country EstoniaCounty Lääne-Viru CountyMunicipality Viru-Nigula ParishPopulation (01.01.2010[1]) • Total336 Viru-Nigula is a small borough (Estonian: alevik) in Lääne-Viru County, Estonia. It is the administrativ...

José Manuel Balmaceda Presiden Chili ke-11Masa jabatan18 September 1886 – 29 Agustus 1891 PendahuluDomingo Santa MaríaPenggantiJorge Montt Informasi pribadiLahir(1840-07-19)19 Juli 1840Bucalemu, ChiliMeninggal18 September 1891 (umur 51)Santiago, ChiliPartai politikLiberalSuami/istriEmilia de Toro HerreraTanda tanganSunting kotak info • L • B José Manuel Emiliano Balmaceda Fernández (19 Jul 1840 – 18 September 1891) adalah Presiden Chili ke-11, yang menjabat seja...

 

 

Penny Pritzker Menteri Perdagangan Amerika Serikat ke-38Masa jabatan26 Juni 2013 – 20 Januari 2017PresidenBarack ObamaWakilPatrick D. Gallagher (pelaksana tugas)Bruce H. Andrews PendahuluJohn BrysonPenggantiWilbur Ross Informasi pribadiLahirPenny Sue Pritzker2 Mei 1959 (umur 64)Chicago, Illinois, Amerika SerikatPartai politikPartai DemokratSuami/istriBryan TraubertAnak2KerabatDonald Pritzker (ayah)J. B. Pritzker (saudara)Anthony Pritzker (saudara)PendidikanUniversitas Harvard ...

 

 

Voce principale: Associazione Calcistica Perugia Calcio. Associazione Calcio PerugiaStagione 1971-1972 Sport calcio Squadra Perugia Allenatore Guido Mazzetti Presidente Lino Spagnoli Serie B6º posto Coppa ItaliaPrimo turno Maggiori presenzeCampionato: Casati, Grosso, Urban, Tinaglia (36) Miglior marcatoreCampionato: Urban (13) StadioSanta Giuliana Media spettatori6 669[1]¹ 1970-1971 1972-1973 ¹ considera le partite giocate in casa in campionato.Si invita a seguire il modello ...

Office skyscraper in Manhattan, New York Helmsley BuildingFormer namesNew York General Building (1958–1978)New York Central Building (1929–1958)General informationStatusCompletedTypeOfficeArchitectural styleBeaux-ArtsAddress230 Park AvenueNew York, NY 10169U.S.Coordinates40°45′16″N 73°58′33″W / 40.75444°N 73.97583°W / 40.75444; -73.97583Construction started1927Completed1929Renovated2004OwnerRXR RealtyHeight565 feet (172 m)Technical detailsFloor cou...

 

 

Embrace of the SerpentPoster teatrikalSutradaraCiro GuerraProduserCristina GallegoDitulis olehCiro GuerraJacques Toulemonde VidalBerdasarkanBuku harian Theodor Koch-Grunberg dan Richard Evans SchultesPemeran Jan Bijvoet Nilbio Torres Antonio Bolívar Penata musikNascuy LinaresSinematograferDavid GallegoPenyuntingEtienne BoussacPerusahaanproduksi Buffalo Films Buffalo Producciones Caracol Televisión Ciudad Lunar Producciones Dago García Producciones MC Producciones Nortesur Produccione...

 

 

この記事は検証可能な参考文献や出典が全く示されていないか、不十分です。出典を追加して記事の信頼性向上にご協力ください。(このテンプレートの使い方)出典検索?: コルク – ニュース · 書籍 · スカラー · CiNii · J-STAGE · NDL · dlib.jp · ジャパンサーチ · TWL(2017年4月) コルクを打ち抜いて作った瓶の栓 コルク(木栓、�...

この記事は検証可能な参考文献や出典が全く示されていないか、不十分です。出典を追加して記事の信頼性向上にご協力ください。(このテンプレートの使い方)出典検索?: コルク – ニュース · 書籍 · スカラー · CiNii · J-STAGE · NDL · dlib.jp · ジャパンサーチ · TWL(2017年4月) コルクを打ち抜いて作った瓶の栓 コルク(木栓、�...

 

 

Pour les articles homonymes, voir Aubois (homonymie). l'Aubois Cours d'eau à Grossouvre. l'Aubois sur OpenStreetMap. Caractéristiques Longueur 42,9 km [1] Bassin 214 km2 Bassin collecteur la Loire Débit moyen 0,732 m3/s (Grossouvre) [2] Régime pluvial Cours Source au lieu-dit la Thibaudrie · Localisation Augy-sur-Aubois · Altitude 212 m · Coordonnées 46° 46′ 55″ N, 2° 50′ 13″ E Confluence la Loire · Localisation Marseilles-...

 

 

この項目には、一部のコンピュータや閲覧ソフトで表示できない文字が含まれています(詳細)。 数字の大字(だいじ)は、漢数字の一種。通常用いる単純な字形の漢数字(小字)の代わりに同じ音の別の漢字を用いるものである。 概要 壱万円日本銀行券(「壱」が大字) 弐千円日本銀行券(「弐」が大字) 漢数字には「一」「二」「三」と続く小字と、「壱」「�...

Франц Саксен-Кобург-Заальфельдскийнем. Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld герцог Саксен-Кобург-Заальфельдский 8 сентября 1800 — 9 декабря 1806 Предшественник Эрнст Фридрих Саксен-Кобург-Заальфельдский Преемник Эрнст I Саксен-Кобург-Заальфельдский Рождение 15 июля 1750(1750-07-15)Кобург, Сакс...

 

 

2017 studio album by the Glorious SonsYoung Beauties and FoolsStudio album by the Glorious SonsReleasedOctober 13, 2017RecordedFebruary – March 2017StudioCatherine North Studio, Hamilton, OntarioGenreAlternative rock, hard rock, Southern rock, heartland rockLength32:29LabelBlack Box Recordings, IncProducerJohn-Angus MacDonaldThe Glorious Sons chronology The Union(2014) Young Beauties and Fools(2017) A War on Everything(2019) Singles from Young Beauties and Fools Everything Is Alrigh...

 

 

Lambang Champagne. Comte Champagne memerintah wilayah Champagne dari tahun 950 sampai dengan 1316. Champagne berkembang dari provinsi Troyes pada akhir abad ke-11 dan Hugues I merupakan tokoh pertama yang secara resmi bergelar Comte Champagne. Ketika Louis menjadi Raja Prancis pada tahun 1314, setelah kematian ayahandanya Philippe IV, Champagne menjadi bagian wilayah Mahkota. Para Comte yang bergelar di Champagne juga mewarisi jabatan seneschal di Prancis. Daftar Comte dan Adipati Champagne, ...

Subida al Empíreo de El Bosco. Las experiencias cercanas a la muerte o ECM (en inglés, near-death experiences o NDEs) son experiencias, generalmente lúcidas, testimoniadas por personas que han estado a punto de morir o que han pasado por una muerte clínica y han sobrevivido. Las ECM pueden incluir algunos de los siguientes elementos fenoménicos: experiencias fuera del cuerpo, incremento de la percepción sensorial, emociones intensas, sentido de alteración del tiempo y el espacio, viaje...

 

 

Percussionist who creates and accompanies music using drums For other uses, see Drummer (disambiguation). This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Drummer – news · ne...

 

 

Conor Sammon Sammon bermain untuk KilmarnockInformasi pribadiNama lengkap Conor SammonTanggal lahir 6 November 1986 (umur 37)Tempat lahir Dublin, IrlandiaTinggi 1,78 m (5 ft 10 in)[1]Posisi bermain PenyerangInformasi klubKlub saat ini Derby CountyNomor 32Karier junior Cherry OrchardKarier senior*Tahun Tim Tampil (Gol)2005–2007 U.C.D. 69 (13)2008 Derry City 16 (3)2008–2011 Kilmarnock 65 (17)2011– Wigan Athletic 32 (1)2012– Derby County 13 (2)Tim nasional‡...

County in South Dakota, United States County in South DakotaHaakon CountyCountyHaakon County Courthouse in PhilipLocation within the U.S. state of South DakotaSouth Dakota's location within the U.S.Coordinates: 44°18′N 101°32′W / 44.3°N 101.53°W / 44.3; -101.53Country United StatesState South DakotaFounded1914 (created)1915 (organized)Named forHaakon VII of NorwaySeatPhilipLargest cityPhilipArea • Total1,827 sq mi (4,730 km2...

 

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Januari 2023. Satuan Tugas Vaksin didirikan di bulan Mei 2020 oleh Kementerian Kedua Johnson yang bekerja sama dengan Kepala Penasihat Ilmiah Patrick Vallance dan Kepala Petugas Medis Profesor Chris Whitty. Satuan ini bertugas untuk memfasilitasi jalur pengenalan va...