Pohl studierte von 1987 bis 1992 Fotografie und Film an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie gehört zu den wichtigen Vertreterinnen der aktuellen Fotokunst. Seit 2002 betreibt sie den Schinkel Pavillon in Berlin, wo sie auch regelmäßige Ausstellungen kuratiert.[1]
Von 1995 bis 2007 war sie mit dem Fotografen Andreas Gursky verheiratet. Pohl lebt und arbeitet in Berlin.[2][3]
Werk
Bezeichnend für Pohls künstlerische Praxis ist die Konfrontation der klassischen Malerei mit dem Medium der Fotografie. Im Zentrum von Pohls Interesse stehen das visuelle „Abtasten“ der physischen Beschaffenheit von Gemälden und eine ästhetische Umdeutung durch deren fotografische Reproduktion. Die Künstlerin verfolgt in ihren großformatigen Fotografien die Strategie der subversiven Schönheit: Fotografien, „welche die Natur und die Kunstgeschichte im Sinne einer scheinbar romantischen Innerlichkeit überhöhen und sie gleichzeitig als Ort entfremdeter Inszenierung beschreiben“[4]. Nina Pohl stellt in ihren Werkgruppen regelmäßig Sichtweisen auf überkommene fotografische Sujets in Frage, thematisiert das Konkurrenzverhältnis von Malerei und Fotografie, und erweitert auf diese Weise den fotografischen Kunstbegriff.
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelausstellungen
2005: Nina Pohl, Sprüth Magers Projekte
2006: Nina Pohl, Kunstverein Heilbronn
2007: Nina Pohl, Oldenburger Kunstverein
2008: Nina Pohl, Sprüth Magers Cologne
2008: Fotografien von Nina Pohl, Stadtmuseum Münster
2013: "Nina Pohl, New Paintings", Sprüth Magers Berlin
Gruppenausstellungen
2000: Das fünfte Element, Kunsthalle Düsseldorf
2001: heute bis jetzt. Zeitgenössische Fotografie aus Düsseldorf, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
2002: Das letzte Tabu, Expo 02, Schweizerische Landesausstellung, Neuchatel
2004: Die graue Kammer, Gallery Kerstin Engholm, Wien
2006: Heile Welt, Kupferstichkabinett, Dresden
2007: Foto.Kunst – Zeitgenössische Fotografie aus der Sammlung ESSL, ESSL Museum, Klosterneuburg, Wien
2008: Looking Back, Mireille Mosler Ltd., New York
2009: Animal Kingdom, Schinkel Pavillon, Berlin
2009: Zeigen, Temporäre Kunsthalle, Berlin
2011: Melanchotopia, Witte de With, Rotterdam
Literatur
Auf dem Rücken der Pferde, Vanessa Joan Müller über Nina Pohl bei Sprüth Magers Berlin, Texte zur Kunst, Ausgabe 90, Juni 2013, S. 222–224.
Elke Buhr: Portfolio – Nina Pohl, Monopol, Ausgabe 11, November 2012, S. 86–98.
Melanchotopia. Witte de With, Center for Contemporary Art, Rotterdam 2011.
Listen to your eyes: Werke aus der Sammlung Schmidt-Drenhaus. Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2009, ISBN 3-86560-698-9.
Unter Sternen – Aus der Sammlung Willy Michel. Fotografie. Museum Franz Gertsch, Burgdorf 2007.
Heile Welt – Werke aus der Sammlung Schmidt-Drenhaus, Kupferstich-Kabinett der staatlichen Kunstsammlung Dresden. Verlag Kerber, Bielefeld 2006, ISBN 978-3-938025-71-0.