Neben der US-amerikanischen besitzt Arkani-Hamed die kanadische Staatsbürgerschaft. Seine Eltern, beide ebenfalls Physiker, stammen aus dem Iran. Sein Vater, Jafar Arkani-Hamed (* 1940), arbeitete in den frühen 1970er Jahren für das Apollo-Programm in Houston[2] und war Leiter des Instituts für Physik der Scharif-Universität für Technologie in Teheran. Nach der Islamischen Revolution von 1979 protestierte Jafar Arkani-Hamed, der die Revolution zunächst begrüßt hatte, öffentlich gegen die Iranischen Revolutionsgarden, weshalb die Familie 1981 auf Pferden über die türkische Grenze flüchten musste. Nach dem Grenzübertritt zerrissen sie ihre iranischen Pässe und emigrierten nach Kanada, wo Nima Arkani-Hamed seine Schulausbildung beendete und an der Universität Toronto sein Physikstudium absolvierte.[1] Sein Vater ist kanadischer Staatsbürger und war seit 1982 Professor für Geologie an der Universität Toronto und seit 1988 Professor für Planetologie an der McGill University.[3] Die Mutter Hamideh Alasti von Arkani-Hamed und seine Schwester Sanaz „Sunny“ Jensen sind ebenfalls Physiker.
Nima Arkani-Hamed spielt Klavier und trat in dem 2013 veröffentlichten Dokumentarfilm Particle Fever von Mark Levinson und David E. Kaplan über die Entdeckung des Higgs-Bosons am LHC auf.[4]
Arkani-Hamed leistete wichtige Beiträge auf dem Gebiet der large extra dimensions (zusätzliche Raumzeit-Dimensionen, die größer als die Plancklänge sind),[6] zur Deconstruction-Theorie (mit Howard Georgi und Andrew Cohen) sowie zur Ghost-Kondensation.
Nachdem in den 1990er und 2000er Jahren eine Reihe von Symmetrien in der Störungsreihenentwicklung zum Beispiel der Quantenchromodynamik und supersymmetrischer Yang-Mills-Theorien entdeckt wurden[7] (unter anderem durch Nutzung des Twistor-Formalismus und BCFW-Rekursionsrelationen), die die Zahl der zu betrachtenden Feynman-Diagramme stark reduzierten, fand Arkani-Hamed mit Kollegen wie seinem Doktoranden Jaroslav Trnka, Jacob Bourjaly und Freddy Cachazo Ende der 2000er Jahre eine geometrische Erklärung in Form der schon in der Algebraischen Geometrie bekannten positiven Grassmann-Mannigfaltigkeit.[8][9][10][11] Die Berechnung von Streuamplituden läuft in dieser Theorie auf die Volumenbestimmung von Objekten hinaus, die Arkani-Hamed und Kollegen Amplituhedron nennen – dies kann mit gewöhnlichen Feynman-Diagrammen, Twistor-Methoden oder geometrisch geschehen. Arkani-Hamed hofft damit auch einen von Raumzeit-Variablen unabhängigen Zugang zur Quantengravitation zu finden.
↑Nima Arkani-Hamed, Savas Dimopoulos und Gia Dwali: The Hierarchy problem and new dimensions at a millimeter. In: Physics Letters B. Band 429, 1998, S. 263–272, hep-ph/9803315; Ignatios Antoniadis, Nima Arkani-Hamed, Savas Dimopoulos und Gia Dvali: New dimensions at a millimeter to a Fermi and superstrings at a TeV. In: Physics Letters B. Band 436, 1998, S. 257–263, hep-ph/9804398; Nima Arkani-Hamed, Savas Dimopoulos und Gia Dvali: Phenomenology, astrophysics and cosmology of theories with submillimeter dimensions and TeV scale quantum gravity. In: Physical Review D. Band 59, 1999, S. 086004, hep-ph/9807344
↑Beginnend mit Stephen Parke, Tommy Taylor 1986, die die Zahl der Diagramme in der QCD bei der Übergangsamplitude von 2 zu 4 Gluonen stark reduzieren konnten.
↑Nima Arkani-Hamed, Jacob L. Bourjaily, Freddy Cachazo, Alexander B. Goncharov, Alexander Postnikov, Jaroslav Trnka Scattering amplitudes and the positive Grassmannian, Abstract, 2012
↑Nima Arkani-Hamed, Jacob Bourjaily, Freddy Cachazo, Alexander Goncharov, Alexander Postnikov, Jaroslav Trnka: Grassmannian Geometry of Scattering Amplitudes, Cambridge UP 2016