Nikolai Alexander von Transehe trat 1902 in die Kaiserlich-russische Marine ein. Somit folgte er seinem Vater, der ebenfalls in der Marine gedient hatte. Als Seekadett wurde Nikolai Alexander 1905 zur 5. Kaiserlichen Flotte versetzt und erhielt seine Feuertaufe im Russisch-Japanischen Krieg (1904/05). Nach wenigen nachfolgenden Verwendungen kam er 1909 als Leutnant zur See in seinen alten Flottenverband zurück. Nach weiteren Verwendungslehrgängen an der Kriegsschule in Kronstadt bei Sankt Petersburg, diente er zum ersten Mal auf einem Zerstörer und wurde von der Baltischen Flotte, in der er bisher seinen Dienst versehen hatte, zur Sibirischen Flottille versetzt. 1910 wurde er Erster Offizier (vermutlich als Oberleutnant zur See) auf einem Zerstörer und danach dem SchlachtschiffAndrei Pjerwoswanny zugeteilt. Nach der Absolvierung der Spezialsausbildung zum Minenoffizier für Torpedos, wurde er 1912 zum Minenoffizier des 1. Ranges (Kapitänleutnant) befördert. Vom 27. Februar 1912 bis 1. Oktober 1915 war er Assistent bei Boris Wilkizki, dem Chef der „Hydrographischen Expedition des Nördlichen Eismeers“.[1] 1912 nahm er an Bord des EisbrechersTaimyr an der Expedition in den Arktischen Ozean teil, auf der hydrographische Untersuchungen bei den Bäreninseln, der südlichen und westlichen Küste der Ljachow-Inseln und der Küste der Buor-Chaja-Bucht vorgenommen wurden. Nachdem er als Minenoffizier auf dem Zerstörer Grosny gedient hatte, nahm er 1914/15 auf dem Eisbrecher Waigatsch erneut an der Hydrographischen Expedition und der ersten Durchfahrung der Nordostpassage von Ost nach West teil. Eine dabei entdeckte Gruppe aus zwei kleinen Inseln wurde nach ihm benannt. Zwischenzeitlich war er Kommissionsmitglied zum Bau des ersten russischen U-Boots[2] unter Leitung des ZarenNikolaus II. Im Ersten Weltkrieg war er auf den Zerstörern Retiwy (1916) und Molodjezky (1916–1917) eingesetzt, zuletzt war er Kommandant des Zerstörers Molodjezky und wurde zum Kapitän zur See der Kaiserlich-russischen Marine befördert. Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde er 1918 durch ein Dekret des Rates der Volkskommissare aus dem Dienst entlassen. Im Jahre 1919 kämpfte er in der „Weißen Armee“ an deren Nordfront gegen die Bolschewiki.
In Anerkennung seiner militärischen Verdienste wurde er 1914 mit dem russischen St. Stanislaus-Orden 3. Klasse ausgezeichnet. Für die geleisteten Dienste bei den Arktischen Expeditionen erhielt er 1915 den russischen St. Anna-Orden 3. Klasse. Des Weiteren erhielt er zwischen 1910 und 1914 in Anerkennung seiner Dienste vier russische Ehrenmedaillen. Für seine geleisteten Dienste beim CIA wurde er mit der US-amerikanischen Medal for Meritdekoriert.
Herkunft und Familie
Nikolai Alexander stammte aus der Linie Sackenhof und Neu-Wrangelhof des deutsch-baltischenAdelsgeschlechts Transehe-Roseneck. Sein Vater war der kaiserlich-russische Kapitän der Marine Carl Alexander Caprian von Roseneck (1857–1922). Nikolai heiratete Anna Nellie Jaffe (* 1889; † 1955 in Washington, D.C.). Ihr einziges Kind war ihre Tochter Thaisia (* 1911; † 2001 in Juno Beach (Florida)), die mit Charles Rives Skinker, Jr. verheiratet war.
↑William Barr: A Tsarist Attempt at Opening the Northern Sea Route: The Arctic Ocean Hydrographic Expedition, 1910–1915. In: Polarforschung. Band45, Nr.1, 1975, hdl:10013/epic.29422, S.51–64 (englisch).
↑Die Kommission wurde im Laufe der Jahrzehnte wiederholt umstrukturiert und umbenannt. 1926 wurde sie in Technisches Büro Nr. 4, 1932 in Zentrales Konstruktionsbüro für Speziellen (Unterwasser) Schiffbau Nr. 2 und 1937 in Zentrales Konstruktionsbüro Nr. 18 umbenannt. (Рубин (конструкторское бюро))