Der Ort liegt westlich der Gemeinde Münchsmünster und ist mit dieser räumlich beinahe verwachsen. Zwischen dem Dorf und der Gemeinde Münchsmünster windet sich in Nord-Süd-Richtung der Fluss Ilm. Die weiten Ebenen des Donautales und deren Auen prägen die Landschaft. Regensburg ist in östlicher Richtung etwa 55 Kilometer und Ingolstadt in westlicher 25 Kilometer entfernt. München liegt ungefähr 90 Kilometer südlich des Ortes.
Von den drei Ortschaften mit Namen Wöhr ist das Dorf Niederwöhr das älteste. Seine Entstehung reicht in das 7. Jahrhundert zurück[3]. Erst ab 1100 tritt Oberwöhr und ab dem 13. Jahrhundert Mitterwöhr in Urkunden in Erscheinung[3]. In Niederwöhr befand sich nahe der Kirche eine mit doppelten Wall geschützte Wohnanlage, weshalb der Ort in ersten Urkunden auch Burgstall genannt wurde.[3] Hier verfasste im frühen 13. Jahrhundert der Dichter „Reinbot von Turn“ den mittelhochdeutschen „Georgsroman“, in welchem er in Vers 5296 auch das nahe gelegene Frauenkloster „Gisifelt“(=Kloster Geisenfeld) erwähnt.[3] Auch das bei Regensburg gelegene Wörth nimmt für sich in Anspruch, Wirkensort des Dichters gewesen zu sein. Es kann als weitgehend gesichert angesehen werden, dass Niederwöhr Stammsitz des „Geschlechts der Münsterer“ war.[4]
Kirche
Die Kirche St. Martin wurde im 16. Jahrhundert errichtet.
Struktur
Die landwirtschaftlichen Betriebe sind aus dem Ort nahezu verschwunden. Es herrscht Wohnbebauung vor.
↑Georg Köglmeier, Neustadt an der Donau. Eine bayerische Landstadt und ihre Bewohner im Wandel der Jahrhunderte. Band I: Von den Anfängen bis um 1800, Neustadt an der Donau 1994, S. 37.
↑ abcdeRudolf Osterauer: Münchsmünster mit Wöhr und Schwaig im Wandel der Zeiten, S. 122–125, Hrsg. Gemeinde Münchsmünster, 1981.