Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Die Altgemeinde Niederdornberg-Deppendorf entspricht dabei aber nur einem Teilbereich des statistischen Bezirks 44 Niederdornberg-Schröttinghausen, dessen sonstige Gebiete im Wesentlichen Teile der Altgemeinde Schröttinghausen waren.[1] Die Abgrenzung des informellen Stadtteils Niederdornberg-Deppendorf kann daher nur über die Grenzen der Altgemeinde erfolgen.
Bis heute besteht Niederdornberg-Deppendorf aus zwei getrennten Siedlungsgebieten, die von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben sind. Niederdornberg, das sich in der Umgebung des Bauernhofs Meyer zu Wendischhof und des ehemaligen Bahnhofs Dornberg der Bielefelder Kreisbahnen entwickelt hatte, liegt zwischen den Bielefelder Ortsteilen Großdornberg und Babenhausen. Deppendorf liegt etwa einen Kilometer nordwestlich von Niederdornberg an der Straße zwischen Großdornberg und Schröttinghausen.
Deppendorf wird vom Schwarzbach durchflossen. Der Hasbach führt westlich an Niederdornberg vorbei und mündet östlich von Deppendorf in den Schwarzbach.
Deppendorf war ursprünglich ein adliges Gut im Kirchspiel Dornberg, wobei der Hof Deppendorf von 1723 bis 1773 Verwaltungssitz der Vogtei Werther war.[3][4] Der Name "Deppendorf" ist von einer alten sächsischen Bezeichnung für "Die Siedlung des Dietmar" abgeleitet.[5] 1776 wurden die Ländereien des Hofes Deppendorf von König Friedrich II. an 20 siedlungswillige Neubauern vererbpachtet. Seit dieser Zeit kann man auch von Deppendorf als einer Bauerschaft sprechen.
1811 änderte sich die Verwaltungsgliederung, da der Norden des Distrikts Bielefeld vom Königreich Westphalen nach Frankreich umgegliedert wurde. Niederdornberg verblieb im Königreich Westphalen und gehörte nun zum Kanton Schildesche.[7] Deppendorf hingegen wurde Teil von Frankreich und gehörte nun bis 1813 zum Kanton Werther im Distrikt Minden im Departement der Oberen Ems.[8]
Die Stadt Bielefeld weist für Niederdornberg-Deppendorf keine eigene Einwohnerzahl aus. Der Ortsteil gehört zum Bielefelder statistischen Bezirk 44 Niederdornberg-Schröttinghausen, der 2008 2642 Einwohner besaß.[18] 2022 hatte dieser statistische Bezirk 2697 Bewohner.[19]
Söhne und Töchter der Stadt
Heinrich Beiderbecke (1845–1936), Missionar der Rheinischen Missionsgesellschaft, in Deppendorf geboren
↑Carl Ludwig Storch: Geographischer Büchersaal. Hrsg.: Johann Georg Hager. Vierter Band. Johann David Stößels Erben, Chemnitz 1764, Kurzgefasste Nachrichten von der Grafschaft Ravensberg, S.274 und 286 (google.de).
↑Karl Adolf von der Horst: Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg. Stargardt, Berlin 1894, S.43 (google.de).
↑Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966, S.60.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.97f.