Nicola Haym entstammte einer deutschen Musikerfamilie: Sein Vater Sebastian Haim, ein Instrumentenbauer aus Füssen in Bayern, war Mitte des 17. Jahrhunderts nach Italien ausgewandert, hatte sich in Rom niedergelassen und die Römerin Barbara Turpini geheiratet. Dort kam als erster Sohn Giovanni Antonio Haym zur Welt, welcher später in Rom u. a. als freischaffender Violoncellist arbeitete.[1]
Nicola Haym gilt als ein Schüler seines älteren Bruders Giovanni Antonio, als auch Arcangelo Corellis und ist zwischen 1694 und 1700 als Cellist im Orchester des Kardinals Pietro Ottoboni nachgewiesen. Von Ottoboni erhielt Haym erste Kompositionsaufträge, darunter zwei Oratorien, eine Motette und möglicherweise eine Serenata. Seine zwischen 1698 und 1699 komponierten Triosonaten wurden 1703 und 1704 in Amsterdam veröffentlicht. 1701 reiste er mit seinem Freund Nicola Cosimi nach London, die beiden waren zuerst in den Diensten von Wriothesley Russell, 2. Herzog von Bedforddes und James Brydges, 1. Duke of Chandos. Dem Herzog widmete Haym vier Solosonaten mit Bass, die 1710 veröffentlicht wurden. Danach war er Cellist am Drury Lane Theatre und am Queen’s Theatre, sowie als Manager seiner Frau, der Sängerin Joanna Maria Baroness Linchenham tätig.
Kurz vor seinem Tod konnte Haym seine sechsbändige General History of Musick fertigstellen, die verschollen ist. Darüber hinaus verfasste der vielseitig tätige Haym ein numismatisches Buch über alte englische Münzen Del tesoro britannico parte prima, welches das erste seiner Art in England war.
Op. 2: 12 Sonate a trè, cioè Violini, Flauti, Violoncello e Basso continuo per il Cembalo (Druck: Estienne Roger, Amsterdam 1704)
4 Sonate aus 6 Sonate da Camera a Flauto Traversa, Haubois o Violino solo di Nicola Francesco Haim Romano e M. Bitti (Druck: Estienne Roger, Amsterdam ca. 1710)
2 Sonate für Violoncello und Basso continuo (ca. 1700)[1]