Nham-hee Völkel-Song (* 1. September1945 in Namwon, Korea) ist eine deutsch-koreanische Künstlerin mit den Schwerpunkten Malerei, Objekte und Installationen, Haiku, Buchkunst und Kalligrafie. Sie hat eine eigene Sprache in der Kalligrafie-Kunst entwickelt, für die sie 2005 den Leitfaden Neue Koreanische Kalligrafie verfasste und veröffentlichte.[1] Nham-hee Völkel-Song hat verschiedene Auszeichnungen erhalten und stellt bis heute international aus.
Kalligrafie und Poesie sind für die Künstlerin ureigene schöpferische Ausdrucksformen, ausgehend vom koreanischen Ursprung. In ihren klein- und großformatigen Arbeiten, in ihren Gemälden und raumgreifenden Installationen schafft sie Partituren, Texturen und neue Ordnungen, in die wir eintauchen können. Ursula Heyn bezeichnete diesen künstlerischen Dialog als „Kammermusik für die Augen“ (Westfalenpost).[2]
Noch in Korea wurde die Künstlerin an die Malerei und Kalligrafie herangeführt. Ihre Privatlehrer waren Park, No-Soo u. a. 1967 kam sie nach Deutschland und ließ sich in Bad Berleburg nieder. Hier lebte und arbeitete sie bis 2006. 2007 zog Nahm-hee Völkel-Song nach Berlin, wo sie bis heute künstlerisch tätig ist.
Von 1989 bis 1991 bildete sie sich in Kursen der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel weiter und studierte von 1991 bis 1996 Kulturwissenschaften an der Fernuniversität Hagen. Sie war Gründerin der Wittgensteiner Kunst-Gesellschaft 80 e. V. (1980), wirkte im Vorstand und gestaltete das Vereinsleben aktiv mit. Von 1987 bis 2007 lehrte sie Kalligrafie am Sauerländischen Studienhaus Rüspe, Kirchhundem und gab bis 2013 freie Kurse. 2014 erschien ihr Gedichtband Nan-Seol-Heons Poesie des Elfenreich in deutscher Übersetzung, hg. von der GEDOK Berlin.[3]
1976–2007 war sie Mitglied des Berufsverband Bildender Künstler NRW-Nord/Süd. Seit 2008 ist sie Mitglied in der GEDOK Berlin.[4]
Auszeichnungen
Nham-hee Völkel Song erhielt 1995 den 1. Preis beim Plakat-Wettbewerb für Berleburger Literaturpflaster. 2000 wurde sie Ehrenmitglied der Wittgensteiner Kunst-Gesellschaft e. V.[5]
2015 wurde ihre Arbeit Mantra in die Berliner Sammlung der Kalligrafie in der Akademie der Künste Berlin aufgenommen. 2023 erhielt sie die Ehrenmitgliedschaft der GEDOK Berlin.[6]
Werke
Weitere Sammlungen:
Museum Fantasia M in Gangneung, Korea
Geburtshaus Heo-Nan-Seol-Heon
Gedenkhaus Kyosan Heo-Gyun
Gangneung, Korea.
Auswahl an Bildern
Drüben (1984)
Sommermorgen in Song-nih I (1984)
Über den Gipfeln (1990)
In der blauen Stunde (1991)
Saatgut der Worte (seit 1991 ~)
Inmitten der Zeit (1991 1992)
Träume fallen nicht vom Himmel (2004)
Was ich täglich brauche...
Vegetation (2014) Kalligrafie hoch zwei mit 4 weißen Hanji-Blumen
1997: Forum book Art, Haus der Buchkunst, Hamburg (Sammlung heute im Museum der Arbeit Hamburg)
1997: Galerie Müller-Brunert, Köln
1999: Papierkunst Raum, Meckenheim
2001: Kunsthalle der Stadt Kwangmyung, Korea
2003: Galerie am Turm, Bielefeld
2004: „Träume fallen nicht vom Himmel“, Erndtebrücker Eisenwerk
2005: Museum der Stadt Bad Berleburg
2005: Städtische Galerie Haus Seel, Siegen
2007: Skript on, Wissenschaftspark in Gelsenkirchen
2007: Abschied lässt Liebe keimen, Wittgensteiner Kunst-Gesellschaft, Bad Berleburg
2008: Galerie Kuckucksnest, Berlin
2010: Schriftbild, Inselgalerie, Berlin
2018: Klänge des Lebens, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen
2020: Tochter des Südens, Nham-hee Trifft Ida Dehmel, zum 75. Geb., Galerie GEDOK Berlin
Nham-hee Völkel-Song hat seit 1976 an über 100 Gruppenausstellungen in Deutschland, Ländern der Europäischen Union, China und Korea teilgenommen.
Schriften
Nham-Hee Völkel-Song: Schriftmalen in die Ferne. Leitfaden der koreanischen Kalligraphie. Mit Nina-Su Birkenhauer. Ed. Yuhrim 2005. ISBN 978-3-00-015766-0
Literatur
Zwischen Wirklichkeit und Traum, Bad Berleburg, 1982 (Kat.)
Gespräch mit der Zeit, Bad Berleburg, 1985 (Kat.)
In Sehnsucht, Bad Berleburg, 1987 (Kat.)
Inmitten der Zeit, Wittgensteiner Kunstgesellschaft, Bad Berleburg, 1992 (Kat.)
Du bist gegangen..., Edition Yuhrim Bad Berleburg, 1996 (Kat.)
↑Nham-hee Völkel-Song: Schriftmalen in die Ferne: Leitfaden der koreanischen Kalligraphie. Orig.-Ausg., 1. Auflage. Ed. Yuhrim, Bad Berleburg 2005, ISBN 3-00-015766-2 (google.de [abgerufen am 29. November 2023]).