Vor der Ankunft der europäischen Auswanderer lebten hier die Quinnipiac-Indianer in einzelnen Dörfern rund um den späteren Hafen. Der HolländerAdriaen Block war 1614 der erste Europäer, der diesen Landstrich besuchte. Im April 1636 kamen rund 500 englische Puritaner unter der Führung von Theophilus Eaton und dem Geistlichen John Davenport an der Küste an. Diese Siedler hofften auf eine bessere Zukunft als die, die sie in Massachusetts hatten. 1640 wurde der Name der Stadt von Quinnipiac in Newhaven geändert. Die erste Katastrophe ereignete sich, als die neuen Siedler das erste Schiff, voll beladen mit allen lokalen Gütern, Richtung ihrer alten Heimat, nach England schickten, das Schiff aber niemals ankam. Die Stadt verlor ihr Ansehen als sichere Kolonie. Dafür steigerte sich das Ansehen von Boston und New Amsterdam.
1661 kamen zwei Richter, Oberst Edward Whalley und Oberst William Goffe, die den Hinrichtungsbefehl von König Charles I. von England unterzeichnet hatten, in New Haven an und suchten Zuflucht vor den Mannen Königs Charles II. von England, der sie verfolgen ließ. Sie beschlossen, sich in den Stone Hills, nordwestlich der Stadt, zu verstecken. 1664 wurde New Haven, unter Druck der britischen Krone, Teil der Kolonie Connecticut. Während der Amerikanischen Revolution hatte New Haven etwa 3.500 Einwohner und war ein Zentrum revolutionärer Ideen. Dies führte dazu, dass die Briten während des Krieges in die Stadt eindrangen und diese besetzten.
Bis Anfang des 18. Jahrhunderts hatte die Stadt ländlichen Charakter. Dies änderte sich, als 1716 die Collegiate School des Staates Connecticut beschloss, vom nahe gelegenen Old Saybrook nach New Haven umzuziehen und sich nach 1718 als Yale-Universität zu einer der berühmtesten Hochschulen Nordamerikas entwickelte.
Im 19. Jahrhundert war New Haven auch eine bedeutende Industriestadt, unter anderem durch die Herstellung von Waffen und Uhren. Am 28. Januar 1878 wurde in New Haven die erste öffentliche Telefonzelle aufgestellt.[3] Im 20. Jahrhundert, nach Abwanderung der Industrie in die Vororte, machte ein großangelegtes Stadterneuerungsprogramm die Innenstadt wieder attraktiv. Heute prägen vor allem die Yale-Universität mit ihren neugotischen Bauten, bedeutende Museen und großzügige Alleen das Zentrum der Stadt.
Historische Objekte
Auf 200 Grove Street befindet sich der Grove Street Cemetery (auch bekannt als New Haven City Burial Ground). Das Friedhofsareal wurde 1997 als historisches Denkmal vom National Historic Landmark und vom NRHP aufgenommen (NRHP 97000830).[4]
Green-Park mit Trinity Church (neogotisch), Center Church (georgianisch), United Church (Federal Style).
Die Metropolregion von New Haven erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 44 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 62 unter den Großräumen der USA.[7] Die Arbeitslosenquote in der Metropolregion betrug 4,2 Prozent und liegt damit über dem landesweiten Durchschnitt von 3,8 Prozent. (Stand: März 2018).[8] Das persönliche Pro-Kopf Einkommen liegt 2016 bei 53.595 US-Dollar, womit New Haven ein leicht überdurchschnittliches Einkommensniveau besitzt.[9]
Im Einzugsgebiet von New Haven verlaufen die Fernstraßen Interstate 95 und Interstate 91 mit überregionaler Bedeutung.
Der Flughafen Tweed-New Haven, der zum Teil auf dem Gebiet von East Haven liegt, ist mit Stand 2024 einer von zwei regelmäßig angeflogenen Verkehrsflughäfen im Bundesstaat Connecticut.
1993 erhielt New Haven den Zuschlag für die Austragung der Spiele und setzte sich damit gegen die Mitbewerber Miami, Boston und New Orleans durch.[10]
Die 9. Special Olympics World Summer Games fanden vom 1. bis 9. Juli 1995 statt. Sie waren das größte Sportereignis des Jahres weltweit.
Elizabeth Mills Brown: New Haven: A Guide to Architecture and Urban Design: 15 Illustrated Tours. Yale University Press, New Haven 1977, ISBN 978-0-300-01993-3.