Nebitzschen wurde 1439 als Nebetzschin erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist sorbischen Ursprungs und kann als Ort des Nebych oder Nebyš gedeutet werden. Grundherrschaftlich unterstanden die wenigen Bauerngüter des Ortes dem Rittergut Schlatitz und den Ämtern Oschatz und Mügeln.
Nebitzschen erhielt 1888 eine Haltestelle an der Schmalspurbahn Mügeln–Neichen, die 1903 mit dem Bau der in Nebitzschen abzweigenden Industriebahn nach Kemmlitz und Kroptewitz zum Bahnhof mit fünf Gleisen ausgebaut wurde. Dort an der Straße zwischen Mügeln und Glossen entstand ein weiterer Ortsteil mit einigen Häusern und einem Gasthof. Neben der Landwirtschaft war eine Zeitlang auch der Abbau von Kaolin für das Colditzer Steingutwerk bedeutsam.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Seelitz eingegliedert.
1973 wurde Nebitzschen nach Glossen eingemeindet. Mit diesem kam Nebitzschen am 1. April 1993 zu Ablaß. Ab 1. Januar 1994 war Nebitzschen Teil der Gemeinde Sornzig-Ablaß, die am 1. Januar 2011 nach Mügeln eingemeindet wurde.
Literatur
Um Oschatz und Riesa (= Werte unserer Heimat. Band 30). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1977, S. 144.