Das Naturschutzgebiet Insel Vilm ist ein 171 Hektar großes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Es umfasst die Insel Vilm sowie umliegende Flachwasserbereiche des Greifswalder Boddens. Das Naturschutzgebiet gehört zu den ältesten im Bundesland und wurde am 2. Dezember 1936 ausgewiesen. Eine Gebietserweiterung erfolgte im Jahr 1990 mit der Gründung des Biosphärenreservates Südost-Rügen. Die Insel Vilm bildet zusammen mit Teilen von Mönchgut, Zicker und Granitz die Kernzone des Reservates.
Der Gebietszustand wird als sehr gut angesehen, da sich die Flächen weitgehend ungestört entwickeln. Die Insel Vilm darf nur im Rahmen öffentlicher Führungen mit einer auf 30 Personen begrenzten Teilnehmerzahl betreten werden.
Nach EU-Recht ist das Naturschutzgebiet Bestandteil des FFH-GebietsKüstenlandschaft Südostrügen[1] und des VogelschutzgebietsGreifswalder Bodden und südlicher Strelasund[2]. Ein Teil der Insel ist Naturwaldreservat und wird wissenschaftlich untersucht.[3] Die Insel Vilm ist Sitz der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz.
Die letzte Eiszeit hinterließ im Bereich der heutigen Insel Vilm drei Geschiebe, die als Inselkerne (Großer Vilm, Mittelvilm und Kleiner Vilm) die Basis der Insel bilden. Durch Prozesse des Küstenausgleichs bildeten sich Strandwälle, welche die Inselkerne verbanden und dem Vilm die heutige Form gaben. Umgebend liegen im Flachwasser zahlreiche Findlinge. Verschiedene Wasserstände, z. B. zu Zeiten der Littorina-Transgression, führten zur Bildung heute fossiler Kliffs an der Nordseite der Insel.
Menschliche Besiedlung ist seit dem Mittelalter durch die Slawen belegt. Der Name der Insel leitet sich von dem slawischen Wort für Ulme ab. Vom 16. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurden Buchen und Erlen auf der Insel gefällt. Die Eichen wurden als Hutebäume stehen gelassen und erreichen heute stellenweise ein Alter von 600 Jahren. Seit rund 300 Jahren finden keine Holzentnahmen mehr statt.
Durch Kartierungen zum GEO-Tag der Artenvielfalt im Jahr 2002 konnten 1312 Arten nachgewiesen werden.[11][12]
In den vergangenen Jahren wurden wieder vermehrt Kegelrobben in den umliegenden Flachwasserbereichen gesichtet.
Literatur
Insel Vilm 3. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S.130f.
Weblinks
Commons: Vilm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien