Das Naturschutzgebiet Hinrichshagen ist ein ca. 1000 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Es umfasst ein großflächiges Buchenwaldgebiet mit eingestreuten Feuchtgebieten südlich der Bundesstraße 198, drei Kilometer südwestlich von Woldegk. Das Gebiet ist nach der unweit nördlich liegenden Ortschaft benannt.
Die rechtliche Festsetzung des Schutzgebiets erfolgte am 25. Oktober 1962 aufgrund seiner herausragenden Bedeutung als Brutplatz zahlreicher Großvogelarten, die heute selten geworden und vom Aussterben bedroht sind.
Der aktuelle Gebietszustand wird als sehr gut angesehen. Durch zahlreiche Eingriffe konnte der Wasserhaushalt der nasseren Flächen wieder stabilisiert werden. Der Zustand der Wälder kann als durchaus positiv betrachtet werden. Allerdings macht die Trockenheit der Jahre 2018 bis 2022 dem Waldbestand zu schaffen. Insbesondere die Fichte ist stark von Borkenkäfern und Stürmen gezeichnet. Bei den alten Buchen zeigen sich aufgrund der langen Trockenheit Absterbeerscheinungen im Kronenbereich. Eine forstliche Nutzung findet statt. Insbesondere in den Altbuchenbeständen erfolgt diese mit dem Ziel, eine natürliche Verjüngung zu etablieren und so einen mehrschichtigen und artenreichen Wald zu entwickeln.
Es existieren nur wenige öffentliche Wege im Gebiet. Das Schutzgebiet quert eine Pflasterstraße.
Die Flächen liegen in einem Grundmoränengebiet, welches durch die letzte Eiszeit geprägt wurde.
Eine Hügelgrab im südlichen Teil belegt erste menschliche Besiedlung in der Steinzeit. Im Mittelalter existierte eine wendisch-frühdeutsche Siedlung nördlich des Weges nach Grauenhagen, wovon heute nur noch eine Kirchenruine zeugt.[4] Die Siedlung wurde vermutlich im 14. Jahrhundert im Markgrafenkrieg zerstört. Umliegende Äcker bewaldeten anschließend wieder. Die Schmettausche Karte aus dem Jahr 1780 zeigt bereits die heutige Waldgrenze. Da bis auf die erwähnte Siedlung keine weiteren Ortschaften verzeichnet sind, kann beim Naturschutzgebiet Hinrichshagen von einer dauerhaften Waldbestockung der Flächen seit den nacheiszeitlichen Gehölzansiedlungen ausgegangen werden. Die Nutzung des Waldes beschränkte sich zunächst auf Niederholzwirtschaft. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die abflusslosen Senken an ein Grabennetz angeschlossen und entwässert. Diese, für das Naturschutzgebiet nachteiligen, Eingriffe wurden erst ab den 1990er Jahren schrittweise wieder rückgängig gemacht.