Das Naturschutzgebiet ist rund 360 Hektar groß. Es ist unter der Nummer 155 in das Verzeichnis der Naturschutzgebiete des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume eingetragen. Das Gebiet ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Küstenbereiche Flensburger Förde von Flensburg bis Geltinger Birk“[1] und des EU-Vogelschutzgebietes „Flensburger Förde“.[2] Das Naturschutzgebiet grenzt vielfach an das Landschaftsschutzgebiet „Flensburger Förde“ sowie nach Süden an das Naturschutzgebiet „Pugumer See und Umgebung“ (beide Naturschutzgebiete sind durch eine Straße getrennt). Das Gebiet steht seit 1993 unter Schutz (Datum der Verordnung: 30. April 1993).[3] Das Gebiet wird vom Landesverband Schleswig-Holstein des Naturschutzbundes Deutschland betreut.[4]
Die Unterschutzstellung des Gebietes wurde 1983 von der Stadt Glücksburg beantragt, nachdem die Halbinsel bereits seit 1982 vom Deutschen Bund für Vogelschutz und dem Aktionsbündnis Grünes Glücksburg naturschutzfachlich betreut wurde.
Das Naturschutzgebiet liegt nordöstlich von Glücksburg (Ostsee). Es stellt Teile der Halbinsel Holnis sowie vorgelagerte Bereiche der Flensburger Förde im Übergangsbereich von Außen- und Innenförde unter Schutz.[5] Die Bereiche des Schutzgebietes erstrecken sich in erster Linie entlang der West- und Nordküste von Holnis, während die Ostküste überwiegend touristisch genutzt wird. Der im Naturschutzgebiet liegende Bereich der Flensburger Förde darf nur in Ausnahmefällen befahren werden.[6]
Großes und Kleines Noor
Im Süden des Naturschutzgebietes befindet sich das Große Noor, ein ehemaliger Strandsee, der zwischen 1924 und 1929 bedeicht wurde. Das Gebiet, das stellenweise bis zu 2,5 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, wird durch Gräben und ein Pumpwerk entwässert. Das Gebiet wird von Grünland eingenommen. Die Flächen gehören seit den 1990er-Jahren der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und werden extensiv beweidet.[7]
Nach Norden schließt sich mit dem Kleinen Noor ein weiterer ehemaliger Strandsee an. Dieser wurde schon 1870 bedeicht und das Gebiet entwässert. Seit 1995 gehören auch diese Flächen der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein.[7] 2001 wurde die Wiedervernässung des rund 9 Hektar großen Kleinen Noors beschlossen. 2002 wurde das Gebiet umgestaltet und über einen Durchstich in dem rund 530 Meter langen Deich wieder an die Innenförde angeschlossen. Dadurch hat sich ein wertvoller Brackwasser-Lebensraum entwickelt.[7][8]
Kliffküste
Der nördlich und nordöstlich des Kleinen Noors liegende Teil des Naturschutzgebietes wird von eiszeitlichen Moränen gebildet und ist deutlich höher als der südliche Bereich des Naturschutzgebietes gelegen. Die Moränen fallen am Holnis-Kliff im Westen, das am 14. Februar 1978 als Naturdenkmal ausgewiesen wurde, sowie im Norden und Osten als Steilküste zur Flensburger Förde ab. Die Abbruchkanten der Kliffs sind nahezu pflanzenfrei. Auf den Kuppen stocken vielfach Gehölze. Nördlich des Holnis-Kliffs befindet sich in einer ehemals kleinen Bucht eine Salzwiese, die durch die Verlandung eines Strandsees hinter einem Strandwall entstanden ist. Der Höftsee ist als Rest des Strandsees erhalten.[7]
Flora und Fauna
Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum einer vielfältigen Flora und Fauna. So sind hier z. B. rund 65 Brutvogelarten heimisch.[8]
Im Naturschutzgebiet befinden sich Informationstafeln des Landes Schleswig-Holstein und des NABU Deutschland. Im Süden des Naturschutzgebietes gibt es einen Aussichtsturm, von dem aus das Große Noor sowie auch Teile des südlich angrenzenden Naturschutzgebietes „Pugumer See und Umgebung“ eingesehen werden können. In der Nähe des Holnis-Kliffs befindet sich eine vom NABU betriebene Naturschutzstation.[9]
Ein kleiner Beobachtungsunterstand befindet sich im Nordwesten des Kleinen Noors.[9] Eine kleine Beobachtungsplattform befindet sich außerdem am Rand der Salzwiese in Strandnähe.[10]