Der Nationalpark Alto Purús (span.: Parque nacional Alto Purús) ist ein am 20. November 2004 gegründeter Nationalpark in der Provinz Purús in der Region Ucayali und der Provinz Tahuamanu in der Region Madre de Dios in Peru, der durch das Dekret Nº 040-2004-AG verabschiedet wurde.[1][2]
Das Gebiet umfasst im Wesentlichen den Río Purús mit all seinen Nebenflüssen Río Cujar, Río Curiuja und Río Curanja in der Region Ucayali, am östlichen Ende mit den Flüssen Río Yaco, Río Chandless, Río Acre und Río Tahuamanu sowie im Süden das Quellgebiet des Río Las Piedras und Río Lidia. In seinem Inneren besteht er aus zwei größeren Landschaften. Da sind zum einen das Marschland und seine Auen, die durch Flussablagerung geprägt sind, zum anderen die Hügellandschaft, die überwiegend aus Tonsedimenten aus tertiärem Festland besteht. Das Gelände ist komplex, robust und verwittert und erreicht Höhen, die höchstens 100 Meter über dem Meeresspiegel sind. Da der Ursprung dieses Gebietes nicht andin ist, existieren im Park sehr spezielle Ökosysteme, die sich vom Rest des Amazonasgebiets in Struktur und Böden unterscheiden und bisher wenig untersucht sind. Durch die Größe und die riesigen tropischen Wälder ist es eines der wichtigsten Schutzgebiete in Peru.
Sein Erhalt garantiert den Schutz vieler gefährdeter Arten sowie den Erhalt von angestammten Gebieten der benachbarten indigenen Völker (in der Reserva Indígena Mashco Piro). Außerdem leben im Park isolierte indigene Gruppen. Das Ziel des Nationalparks ist die Bewahrung eines der bedeutendsten tropischen Wälder sowie einer evolutionären Übergangszone. Dazu kommt der Schutz von endemischen und bedrohten Arten, wie der Riesenotter (Pteronura brasiliensis), die Arrauschildkröte (Podocnemis expansa), die Harpyie (Harpia harpyja) oder der Blaukopfara (Primolius couloni). Zusätzlich sind Pflanzen wie Amerikanisches Mahagoni (Swietenia macrophylla), Westindische Zedrele (Cedrela odorata) und zahlreiche andere Arten von großer Bedeutung für Industrie, Medizin und als Lebensmittel.[2]
Mehr als 2500 Pflanzenarten sind im Park bisher nachgewiesen worden.[2]
Klima
Der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt 1.800 mm. Die Trockenzeit ist zwischen Mai und Oktober. Die Durchschnittstemperatur im Park beträgt 25 °C mit einer mittleren Luftfeuchtigkeit zwischen 75 und 82 %.[2]