Nadeschda, Tochter des unbegüterten adligenArchitektenWassili Petrowitsch Stassow, erhielt eine häusliche Bildung. Ihr Gefühl, unzureichend ausgebildet zu sein, machte sie zu einer lebenslangen Kämpferin für die Frauenbildung.
Dank des Einsatzes der führenden Frauenrechtlerinnen begannen 1870 in St. Petersburg die öffentlichen gemeinsamen Vorlesungen für Studenten und Studentinnen zunächst in Räumen des 5. Gymnasiums und dann in der Hochschule des Wladimir-Bezirks, so dass diese Vorlesungen als Wladimir-Kurse bekannt wurden.[1] 1878 wurden die Höheren Kurse für Frauen unter der Leitung K. N. Bestuschew-Rjumins, die sogenannten Bestuschew-Kurse, eröffnet. Nadeschda übernahm das Amt der Aufseherin ohne Bezahlung und übte es mit einer kleinen Unterbrechung bis zur Neuordnung der Kurse 1889 aus. Gleichzeitig mit der Eröffnung der Kurse wurde die Satzung der Gesellschaft für die Bereitstellung von Mitteln für die höheren Kurse für Frauen genehmigt, in deren Komitee Nadeschda bis zu ihrem Tode einen Sitz hatte.[1]
1893 wurde Nadeschda Vorsitzende der neuen Gesellschaft zur Unterstützung der Studierenden der Höheren Frauenkurse, unter deren Leitung Stassowa-Kinderkrippen eingerichtet wurden. Dort arbeitete Nadeschda unermüdlich bis zu ihrem Tode. Während des Jahres 1894 organisierte sie die Frauengesellschaft der gegenseitigen Hilfe, deren Realisierung sie nicht mehr erlebte.[1]
↑Clara Zetkin: En souvenir d'une grande révolutionnaire disparue
Stassova, H. Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main 2004.