Wichtigste Neuerung dieser Saison: Die Liga bekam ein neues Logo. Der Künstler gab freimütig zu, für das ikonische blau-weiß-rote Logo die Silhouette von Jerry West abgeändert zu haben.
Gegen die Teams der eigenen Division wurde sieben- oder sechsmal gespielt, gegen die Teams der anderen sechsmal. Das galt diesmal auch für die Milwaukee Bucks, die Seattle SuperSonics und die Phoenix Suns. Warum die Chicago Bulls bei Punktgleichstand mit den Phoenix Suns höher als diese geseedet waren, blieb unklar. Möglicherweise aus geographischen Gründen für die Playoffpaarungen.[1]
In New York setzte sich langsam die Kurzform Knicks gegenüber den Knickerbockers durch. Ein defensiv wie offensiv eingespieltes Team ohne jegliche Rampensau setzte sich nach langen Jahren als Fußabtreter an die Spitze der Liga und errang sogar den Franchiserekord von 18 Siegen in Folge.[2]
Am 12. März gab es die meisten Körbe eines Spiels ohne Verlängerung: Sowohl Cincinnati Royals als auch San Diego Rockets warfen jeweils 67 Körbe. Den Atlanta Hawks gelangen am 11. Februar mit 97 die meisten Punkte einer zweiten Halbzeit.
Abschlusstabellen
Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner
Eastern Division
New York
Philadelphia
Boston
Cincinnati
Baltimore
Detroit
Milwaukee
Chicago
San Francisco
Los Angeles
Seattle
San Diego
Phoenix
Atlanta
NBA 1969/70: Western Division in Rot, Eastern Division in Blau.
∆ 70 Spiele erforderlich. † 700 Körbe in 70 Spielen erforderlich. Green nahm 860 Schüsse und traf 481 mal. ‡ 350 Freiwürfe in 70 Spielen erforderlich. Robinson traf 439 von 489.
Seit dieser Saison 1969/70 werden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ nicht länger die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt, sondern die Quote pro Spiel.[5]
Elvin Hayes von den San Diego Rockets stand in 82 Einsätzen 44,7 Minuten pro Spiel auf dem Parkett. Auch mit insgesamt 3665 Minuten hatte er die längste Einsatzzeit.
Den besten Punkteschnitt der Saison hatte Jerry West mit 31,1 Punkten pro Spiel bei 2309 Punkten in 74 Einsätzen. Seine Wurfquote betrug 49,7 %. Kareem Abdul-Jabbar erzielte in 82 Spielen 2361 Punkte.
Johnny Green machte insgesamt 1216 Punkte.
Flynn Robinson verwandelte mit der besten Freiwurfquote die insgesamt dreizehntmeisten Freiwürfe. Mit 647 bei einer Quote von 82,4 % warf Jerry West die meisten Freiwürfe.
Lenny Wilkens gewährte 9,1 Assists pro Spiel, 683 insgesamt, die meisten der Liga.
Elvin Hayes hatte auch die meisten Rebounds der Saison mit 1386. Wes Unseld lag mit 1370 (16,7 RpS) nur knapp hinter ihm.
Playoffs-Baum
Division-Halbfinals
Division-Finals
NBA-Finals
W1
Atlanta Hawks
4
W3
Chicago Bulls
1
W1
Atlanta Hawks
0
Western Division
W2
Los Angeles Lakers
4
W2
Los Angeles Lakers
4
W4
Phoenix Suns
3
W2
Los Angeles Lakers
3
E1
New York Knicks
4
E4
Philadelphia Sixers
1
E2
Milwaukee Bucks
4
E2
Milwaukee Bucks
1
Eastern Division
E1
New York Knicks
4
E3
Baltimore Bullets
3
E1
New York Knicks
4
Playoffs-Ergebnisse
Die Playoffs begannen am 25. März und wurden in der ersten Runde, den Division-Finals und den NBA-Finals nach dem Modus Modus „Best of Seven“ ausgetragen. Da jede Division nun sieben Teilnehmer besaß, gab es für die Divisionssieger nicht länger ein Freilos in der ersten Runde wie noch Jahre zuvor, stattdessen wurden sie mit den Divisionsdritten gepaart und die Zweiten mit den Vierten.
Das Duell zwischen den Philadelphia Sixers und den Milwaukee Bucks am 30. März sticht etwas heraus: Milwaukees 156 Punkte wurden in den Playoffs seither nur von den Boston Celtics übertroffen (um einen Punkt). Es gab den größten Vorsprung des ersten und des dritten Viertels (26 und 52), dennoch erzielten beide Teams mit jeweils 79 die meisten Punkte einer zweiten Halbzeit und die meisten Körbe eines Spiels (119). Milwaukees 67 Feldtore sind dabei Rekord (Stand: 2020).
In der Serie der Lakers gegen die Atlanta Hawks traf Jerry West 49 Freiwürfe. Nur Kobe Bryant hatte 2001 zwei mehr. Wilt Chamberlain wiederholte sein Kunststück von 195 Minuten Spielzeit in einer Vier-Spiele-Serie wie 1965 mit Jerry Lucas und Oscar Robertson.
Eastern Division-Halbfinals
Milwaukee Bucks 4, Philadelphia 76ers 1
Mittwoch, 25. März: Milwaukee 125 – 118 Philadelphia
Freitag, 27. März: Milwaukee 105 – 112 Philadelphia
Montag, 30. März: Philadelphia 120 – 156 Milwaukee
Mittwoch, 1. April: Philadelphia 111 – 118 Milwaukee
Freitag, 3. April: Milwaukee 115 – 106 Philadelphia
New York Knickerbockers 4, Baltimore Bullets 3
Donnerstag, 26. März: New York 120 – 117 Baltimore (n. 2. V.)
Freitag, 27. März: Baltimore 99 – 106 New York
Sonntag, 29. März: New York 113 – 127 Baltimore
Dienstag, 31. März: Baltimore 102 – 92 New York
Donnerstag, 2. April: New York 101 – 80 Baltimore
Sonntag, 5. April: Baltimore 96 – 87 New York
Montag, 6. April: New York 127 – 114 Baltimore
Western Division-Halbfinals
Atlanta Hawks 4, Chicago Bulls 1
Mittwoch, 25. März: Atlanta 129 – 111 Chicago
Sonnabend, 28. März: Atlanta 124 – 104 Chicago
Dienstag, 31. März: Chicago 101 – 106 Atlanta
Freitag, 3. April: Chicago 131 – 120 Atlanta
Sonntag, 5. April: Atlanta 113 – 107 Chicago
Los Angeles Lakers 4, Phoenix Suns 3
Mittwoch, 25. März: Los Angeles 128 – 112 Phoenix
Sonntag, 29. März: Los Angeles 101 – 114 Phoenix
Donnerstag, 2. April: Phoenix 112 – 98 Los Angeles
Sonnabend, 4. April: Phoenix 112 – 102 Los Angeles
Sonntag, 5. April: Los Angeles 138 – 121 Phoenix
Dienstag, 7. April: Phoenix 93 – 104 Los Angeles
Donnerstag, 9. April: Los Angeles 129 – 94 Phoenix
Eastern Division-Finals
New York Knickerbockers 4, Milwaukee Bucks 1
Sonnabend, 11. April: New York 110 – 102 Milwaukee
Montag, 13. April: New York 112 – 111 Milwaukee
Freitag, 17. April: Milwaukee 101 – 96 New York
Sonntag, 19. April: Milwaukee 105 – 117 New York
Montag, 20. April: New York 132 – 96 Milwaukee
Western Division-Finals
Los Angeles Lakers 4, Atlanta Hawks 0
Sonntag, 12. April: Atlanta 115 – 119 Los Angeles
Dienstag, 14. April: Atlanta 94 – 105 Los Angeles
Donnerstag, 16. April: Los Angeles 115 – 114 Atlanta (n. V.)
Sonntag, 19. April: Los Angeles 133 – 114 Atlanta
NBA-Finals
New York Knicks vs. Los Angeles Lakers
Wie Bob Pettit 1960 und Elgin Baylor 1962, erzielte Jerry West 1962, 1969 und 1970 in jedem der sieben Finalspiele mehr als 20 Punkte. Das gelang lediglich vier weiteren Spielern seitdem und keinem mehrfach. Tatsächlich gelang es West sogar, in 25 aufeinanderfolgenden Finalspielen zwischen dem 20. April 1966 und dem 8. Mai 1970 mehr als 20 Punkte zu erzielen. Nur Michael Jordan übertraf diese Serie um zehn.
Die meisten Feldtore einer Siebener-Serie warfen die New Yorker mit 332. Ihre 192 Assists wurden erst 1984 von ihrem Gegner selbst übertroffen. Die Lakers hatten am 6. Mai dafür mit 44 die meisten Assists eines Finalspiels. Am 1. Mai hagelte es mit 38 die meisten Punkte einer Playoff-Verlängerung. Die 22 Punkte der Lakers sind dabei Rekord (Stand: 2020).
Die Finalergebnisse:
Freitag, 24. April: New York 124 – 112 Los Angeles
Montag, 27. April: New York 103 – 105 Los Angeles
Mittwoch, 29. April: Los Angeles 108 – 111 New York (n. V.)
Freitag, 1. Mai: Los Angeles 121 – 115 New York (n. V.)
Montag, 4. Mai: New York 107 – 100 Los Angeles
Mittwoch, 6. Mai: Los Angeles 135 – 113 New York
Freitag, 8. Mai: New York 113 – 99 Los Angeles
Die New York Knicks werden mit 4—3 Siegen zum ersten Mal NBA-Meister.