Die NBA-Saison 1965/66 war die 20. Saison der National Basketball Association (NBA). Sie begann am Freitag, den 15. Oktober 1965 und endete regulär nach 360 Spielen am Dienstag, den 22. März 1966. Die Postseason begann am Mittwoch, den 23. März und endete am Donnerstag, den 28. April mit 4—3 Finalsiegen der Boston Celtics über die Los Angeles Lakers.
Im letzten Dienstjahr Red Auerbachs strauchelten die Celtics erstmals. Sie waren erstmals nicht punktbeste Mannschaft der regulären Saison und lagen in der Serie der Eastern-Division-Halbfinalen gegen die Cincinnati Royals zurück. Nach einem Comeback konnten sie aber die 76ers, die wegen eines Freiloses in der ersten Runde ein wenig steif agierten, die Krone der Eastern Division entreißen. 76ers- und Syracuse Nationals-Ikone und Coach of the Year 1965/66Dolph Schayes musste daraufhin die Trainerbank räumen und machte Platz für Alex Hannum.[1]
Red Kerr stand zwischen dem 31. Oktober 1954 und dem 4. November 1965 in 844 aufeinanderfolgenden Spielen für die Syracuse Nationals und die Baltimore Bullets auf dem Spielfeld. Längere Serien stellten bislang nur A. C. Green und Randy Smith auf (Stand: 2020).
Abschlusstabellen
Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner
Eastern Division
New York
Philadelphia
Boston
Cincinnati
Baltimore
Detroit
St. Louis
San Francisco
Los Angeles
NBA 1965/66: Western Division in Rot, Eastern Division in Blau.
Bis zur Saison 1968/69 wurden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt und nicht die Quote pro Spiel.[4]
Wilt Chamberlain von den Philadelphia 76ers hatte mit 2649 Punkten in 79 Spielen auch den besten Punkteschnitt der Saison mit 33,5 Punkten pro Spiel. Chamberlain führte die Liga zum siebten und letzten Mal in Folge in Punkten an. Lediglich Michael Jordan führte mit zehnmal die Liga häufiger in Punkten an. Dasselbe lässt sich über die Feldtore sagen, nur dass Jordan hier ebenso wie Chamberlain siebenmal in Folge die meisten Körbe machte.
Larry Siegfried verwandelte die sechsundzwanzigstmeisten Freiwürfe. Jerry West hatte mit 860 Verwandlungen eine Freiwurfquote von 86,0 %.
Oscar Robertson gewährte 11,1 Assists pro Spiel. Guy Rodgers von den San Francisco Warriors lag mit 846 bei 10,7 Assists pro Spiel auf dem zweiten Platz.
Insgesamt kamen sechs Spieler auf eine vierstellige Zahl an Rebounds. Wilt Chamberlains 1943 Abpraller bedeuteten eine Quote von 24,6 Rebounds pro Spiel. Bill Russell und Jerry Lucas kamen mit 1779 und 1668 auf die beiden weiteren Quoten von über 20 Rebounds pro Spiel (22,8 und 21,1 RpS).
Die Playoffs begannen am 23. März und wurden in der ersten Runde nach dem Modus „Best of Five“ ausgetragen, die Division-Finals und die NBA-Finals nach dem Modus „Best of Seven“. Die Divisionssieger hatten ein Freilos in der ersten Runde.
Nie gab es in einer Drei-Spiele-Serie eine niedrigere Freiwurfquote als die 61,1 % der Baltimore Bullets in den Western Division-Halbfinals (Stand: 2020).
Eastern Division-Halbfinals
Boston Celtics 3, Cincinnati Royals 2
Mittwoch, 23. März: Boston 103 – 107 Cincinnati
Sonnabend, 26. März: Cincinnati 125 – 132 Boston
Sonntag, 27. März: Boston 107 – 113 Cincinnati
Mittwoch, 30. März: Cincinnati 103 – 120 Boston
Donnerstag, 1. April: Boston 112 – 103 Cincinnati
Western Division-Halbfinals
St. Louis Hawks 3, Baltimore Bullets 0
Donnerstag, 24. März: Baltimore 111 – 113 St. Louis
Sonntag, 27. März: Baltimore 100 – 105 St. Louis
Mittwoch, 30. März: St. Louis 121 – 112 Baltimore
Eastern Division-Finals
Boston Celtics 4, Philadelphia 76ers 1
Sonntag, 3. April: Philadelphia 96 – 115 Boston
Mittwoch, 6. April: Boston 114 – 93 Philadelphia
Donnerstag, 7. April: Philadelphia 111 – 105 Boston
Sonntag, 10. April: Boston 114 – 108 Philadelphia (n. V.)
Dienstag, 12. April: Philadelphia 112 – 120 Boston
Western Division-Finals
Los Angeles Lakers 4, St. Louis Hawks 3
Freitag, 1. April: Los Angeles 129 – 106 St. Louis
Sonntag, 3. April: Los Angeles 125 – 116 St. Louis
Mittwoch, 6. April: St. Louis 120 – 113 Los Angeles
Sonnabend, 9. April: St. Louis 95 – 107 Los Angeles
Sonntag, 10. April: Los Angeles 100 – 112 St. Louis
Mittwoch, 13. April: St. Louis 131 – 127 Los Angeles
Freitag, 15. April: Los Angeles 130 – 121 St. Louis
NBA-Finals
Boston Celtics vs. Los Angeles Lakers
Mit 827 Punkten sahen die Finals von 1966 die meisten Punkte einer Sieben-Spiele-Finalserie. Darüber hinaus kam Boston in der Serie auf eine Team-Freiwurfquote von 82,7 %. Am 26. April erzielten je vier Spieler beider Mannschaften über 20 Punkte.
Die Finalergebnisse:
Sonntag, 17. April: Boston 129 – 133 Los Angeles (n. V.)
Dienstag, 19. April: Boston 129 – 109 Los Angeles
Mittwoch, 20. April: Los Angeles 106 – 120 Boston
Freitag, 22. April: Los Angeles 117 – 122 Boston
Sonntag, 24. April: Boston 117 – 121 Los Angeles
Dienstag, 26. April: Los Angeles 123 – 115 Boston
Donnerstag, 28. April: Boston 95 – 93 Los Angeles
Die Boston Celtics werden mit 4–3 Siegen zum neunten Mal und zum achten Mal in Folge NBA-Meister. In keiner der anderen großen Sportligen wie National Football League, Major League Baseball und National Hockey League wurde die Meisterschaft bislang mehr als viermal verteidigt.
↑Ron Watts absolvierte lediglich ein Spiel (3 Minuten, 2 Punkte, 1 Rebound, 1 Assist), John Thompson und Sihugo Green absolvierten jeweils zehn Spiele. Zum Personal gehörten außerdem Trainer Buddy LeRoux, Vorstandsvorsitzender Marvin Kratter und Präsident John J. Waldron.