Die Baltimore Bullets stellten den Spielbetrieb während der laufenden Saison nach drei Siegen und elf Niederlagen am 27. November 1954 ein. Im Gegensatz zu den Spielen der Washington Capitols in der Saison 1950/51 tauchen die 14 Spiele der Baltimore Bullets in keinen offiziellen Statistiken auf, auch nicht in denen der gegnerischen Teams und Spieler. Mit den Baltimore Bullets löste sich erstmals ein früherer NBA-Meister auf und letztmals ein Franchise überhaupt. Erst 1963 würde ein NBA-Team mit dem Franchise der Chicago Zephyrs für zehn Jahre als Baltimore Bullets nach Maryland zurückkehren.
Es gab zwei Regelneuerungen: Die Team-Foul-Grenze und die Einführung der 24-Sekunden-Wurfuhr. Die Idee der Shotclock ging auf den Besitzer der Syracuse Nationals, Danny Biasone, und seinen Sportdirektor Leo Ferris zurück.[1]
Neu war auch der Spielmodus. Gegen Gegner der eigenen Division mussten je zwölf Spiele ausgetragen werden, insgesamt also 36. Gegen die Teams der anderen Division wurden je neun Spiele – ebenfalls insgesamt 36 – ausgetragen.
Im Auswärtsspiel seiner Milwaukee Hawks gegen die Minneapolis Lakers warf Frank Selvy am 2. Dezember 1954 einen vorläufigen Rekord von 24 Freiwürfen bei 26 Versuchen. Lediglich vier Menschen trafen bisher häufiger (Stand: 2020).
Am 4. Dezember 1954 errang Neil Johnston den vorläufigen Rekord von 39 Rebounds für Philadelphia gegen die Syracuse Nationals. Lediglich vier Menschen hatten seither in 24 Fällen mehr Boards.
Am Valentinstag 1955 fand in Miami zwischen den New York Knickerbockers und den Fort Wayne Pistons mit 20 und 28 das Spiel mit den wenigsten Rebounds der NBA-Geschichte statt.
Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Neutr. = Bilanz auf neutralem Boden, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner
Eastern Division
Philadelphia
New York
Syracuse
Boston
Minneapolis
Rochester
Fort Wayne
Milwaukee
Baltimore
NBA 1954/55: Western Division in Rot, Eastern Division in Blau. Baltimore löst sich während der laufenden Saison auf.
Die Baltimore Bullets lösten sich am 27. November 1954 während der laufenden Saison mit einer Bilanz von 3—11 Siegen auf. Im Gegensatz zu den Spielen der Washington Capitols in der Saison 1950/51 tauchen die 14 Spiele der Baltimore Bullets in keiner offiziellen Statistik auf, auch in keiner der gegnerischen Teams und Spieler.
Johnstons 1631 Punkte ergaben einen Durchschnitt von 22,7 Punkten pro Spiel. Er hatte nach Foust und Jack Coleman die drittbeste Wurfquote aus dem Feld mit 44 %.
Bis zur Saison 1968/69 wurden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt und nicht die Quote pro Spiel.[4]
Bill Sharman, der zwischen 1952 und 1961 siebenmal die beste Freiwurfquote hatte – dabei bis 1958 fünfmal in Folge – hat seine Freiwurfquote im Vergleich zum Vorjahr substantiell verbessert. Mehr Freiwürfe erzielten der drittplatzierte Dolph Schayes (489), sowie Bob Cousy (460) und Harry Gallatin (393), alle mit einem Schnitt von über 80 %.
Die Playoffs begannen am 20. März und wurden in der ersten Runde nach dem Modus „Best of Three“ ausgetragen, die Division-Finals nach dem Modus „Best of Five“ und die NBA-Finals nach dem Modus „Best of Seven“. Die Divisionssieger hatten ein Freilos in der ersten Runde.
Eastern Division-Halbfinals
Boston Celtics 2, New York Knickerbockers 1
Dienstag, 15. März: Boston 122 – 101 New York
Mittwoch, 16. März: New York 102 – 95 Boston
Sonnabend, 19. März: New York 109 – 116 Boston
Western Division-Halbfinals
Die beiden Heimspiele der Lakers fanden in Saint Paul, der Zwillingsstadt von Minneapolis, statt.
Fort Wayne Pistons 3, Minneapolis Lakers 1
Sonntag, 20. März: Fort Wayne 96 – 79 Minneapolis
Dienstag, 22. März: Fort Wayne 98 – 97 Minneapolis (n. V.)
Mittwoch, 23. März: Minneapolis 99 – 91 Fort Wayne (n. V.)
Sonntag, 27. März: Minneapolis 96 – 105 Fort Wayne
NBA-Finals
Syracuse Nationals vs. Fort Wayne Pistons
Die Heimspiele der Fort Wayne Pistons fanden in der Hauptstadt des Staates in Indianapolis statt.
Die Finalergebnisse:
Donnerstag, 31. März: Syracuse 86 – 82 Fort Wayne
Sonnabend, 2. April: Syracuse 87 – 84 Fort Wayne
Sonntag, 3. April: Fort Wayne 96 – 89 Syracuse
Dienstag, 5. April: Fort Wayne 109 – 102 Syracuse
Donnerstag, 7. April: Fort Wayne 74 – 71 Syracuse
Sonnabend, 9. April: Syracuse 109 – 104 Fort Wayne
Sonntag, 10. April: Syracuse 92 – 91 Fort Wayne
Die Syracuse Nationals werden mit 4—3 Siegen zum ersten Mal NBA-Meister.
↑Connie Simmons kam von den Baltimore Bullets nach deren Auflösung in der Saisonmitte und absolvierte 29 Spiele. Zum Personal gehörten außerdem Trainer Art Van Auken, Business Manager Bob Sexton und Präsident Danny Biasone.