Mykola Serow gehörte als Dichter neben Maksym Rylskyj zu den bedeutendsten Vertretern des ukrainischen Neoklassizismus. An der Universität Kiew wirkte er als Altphilologe. Er übersetzte sowohl Werke antiker, vor allem römischer, als auch französischer Autoren ins Ukrainische. Serow wandte sich an ein gebildetes, ästhetisch geschultes Publikum. Politische Themen mied er, obwohl er zeitweise bestrebt war, in seinem Werk die antike Tradition mit dem neuen sozialistischen Realismus zu verknüpfen. Seine Sonette, Alexandriner und elegischenDistichen orientierten sich stark an der antiken Dichtung und hatten zumeist auch antike Themen zum Inhalt. Als ukrainisch schreibender Autor geriet er in Konflikte mit dem stalinistischen Regime und wurde ins Solowki-Lager im Weißen Meer deportiert, und als einer von mehr als 1100 ukrainischen Intellektuellen auf Anordnung Stalins mit fast 300 Anderen am 3. November exekutiert. Seine Werke wurden erst später rehabilitiert.
Schriften
Вибране, Kiew 1966
Українське письменство, Kiew, 2003
Literatur
Irene Husar: Mykola Serov – ein bedeutender ukrainischer Altphilologe, In: Das Altertum 23 (1977), S. 120f.