Mykola Chwylowyj kam als Mykola Hryhorowytsch Fitilow (ukrainischМикола Григорович Фітільов) in Trostjanez, einer Kleinstadt in der heutigen ukrainischen Oblast Sumy zur Welt. Die höhere Schule besuchte er ab 1916 in Bohoduchiw, 1919 trat er der Kommunistischen Partei der Ukraine (Bolschewiki) bei und 1921 zog er nach Charkiw, wo er seine erste Gedichtsammlung veröffentlichte.[2] Dort wurde er auch Mitbegründer und Leiter der literarischen Gruppe WAPLITE. Seine Streitschriften provozierten von 1925 bis 1928 die bekannte „literarische Diskussion“ in der Ukraine[3]. Zwischen Dezember 1927 und März 1928 lebte er in Berlin und Wien, und nach einigen Quellen auch in Paris. 1928 gründete er in Charkiw die Zeitschrift Literaturnyj Jarmarok.
Im Frühjahr 1933 besuchte der Schriftsteller zusammen mit Arkadіj Ljubtschenko die Region Poltawa, wo er die Katastrophe des Holodomor mit eigenen Augen sah[4]. Am 13. Mai 1933 beging er in Charkiw im Slowo-GebäudeSelbstmord.[5] Mit seinem Suizid wollte Chwylowyj seinen Tod als Protest gegen Stalins Repressionskampagne gegen die ukrainische Schriftstellergeneration, zu der er gehörte, deklarieren.[6]
Literatur
Olena Palko: Making Ukraine Soviet: literature and cultural politics under Lenin and Stalin, London ; New York ; Oxford ; New Delhi ; Sydney : Bloomsbury Academic, 2022, ISBN 978-1-78831-305-6
↑Olena Palko: Mykola Khvyl’ovyy and the making of Soviet Ukrainian literature. In: Divided Memories, Shared Memories, Poland, Russia, Ukraine: History mirrored in Literature and Cinema. Vol.5, 2019, doi:10.5077/journals/connexe.2019.e247.