Das Museum Moderner Kunst Wörlen ist ein Kunstmuseum in der Altstadt von Passau, das im Jahr 1990 vom Architekten und Kunstmäzen Hanns Egon Wörlen gestiftet wurde.[1] Es versteht sich selbst als Forum moderner und zeitgenössischer Kunst am Tor zu östlichen Nachbarstaaten und hat sich die Annäherung von Ost und West zum Ziel gesetzt.
Die Grundlage der Sammlung bildet das Werk des Malers und Grafikers Georg Philipp Wörlen (1886 bis 1954), Vater des Museumsgründers, sowie Werke seiner Künstlerfreunde aus Gemeinschaften wie dem „Wiener Hagenbund“, „Der Fels“ und der „Donau-Wald-Gruppe“. Der Schwerpunkt liegt auf Werken des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der zeitgenössischen Kunst. Ankäufe durch den Verein der Freunde und Förderer des Museums Moderner Kunst – Stiftung Wörlen e. V. und Schenkungen von Künstlern ergänzen und erweitern den Bestand fortwährend.
Der Gründungsdirektor war Gerwald Sonnenberger.[2] Von September 2003 bis Juni 2007 leitete Hans-Peter Wipplinger das Museum.[3] Seine Abberufung wurde kritisch kommentiert.[4] Im Januar 2008 übernahm die promovierte Kunstgeschichtlerin Josephine Gabler die Leitung,[5] die zum 1. April 2018 die Leitung des Berliner Käthe-Kollwitz-Museums übernommen hat.[6] Seit 1. Mai 2018 leitet die promovierte Kunsthistorikerin Marion Bornscheuer das MMK Passau, die zuvor Kustodin am Wilhelm-Lehmbruck-Museum war.[7]
Gebäude
Inmitten der Passauer Altstadt und am Ufer der Donau gelegen, verfügt das MMK über eine Ausstellungsfläche von annähernd 1000 m² auf drei Ebenen. Mit dem Umbau von vier — ehemals selbstständigen — Altstadthäusern durch den Stiftungsgeber und Architekten Hanns Egon Wörlen entstand ein ungewöhnliches Ensemble mit baulichen Elementen aus der Zeit der Romanik, Gotik bis hin zu Barock und Klassizismus. Neben dieser architektonischen Vielfalt kennzeichnen das Gebäude die räumliche Großzügigkeit sowie Ausblicke auf die Donau, die Veste Oberhaus und die Veste Niederhaus.
Literatur
Uta Spies: Das Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen in Passau. In: Museum heute. Heft 18. Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, München 1999, ISSN0944-8497, S. 23–24.