Nachdem sich Moto Guzzi nach der Rennsaison 1957 aus dem Motorsport zurückgezogen hatte, wurde der Chefingenieur Giulio Cesare Carcano, der 1936 zu Moto Guzzi gekommen war und maßgeblich die Rennerfolge der Marke bewirkte, ab 1958 mit der Entwicklung eines leichten Motorrads mit Viertakt-Einzylindermotor und optimierten Herstellkosten beauftragt. Ende 1960 kam als Ergebnis die Stornello auf den Markt und trat gegen die Konkurrenz von Gilera, Moto Morini und MV Agusta an. Ein Jahr später wurde für das Modelljahr 1962 die Sport-Version vorgestellt.[3]
1962 gab es außerdem eine Weiterentwicklung der Stornello Sport für Geländefahrten und den Endurosport (in Italien bis ca. Ende der 1960er Jahre Regolarità genannt), mit der Moto Guzzi die italienischen Nationalmannschaften für die 38. Internationale Sechstagefahrt (Six Days) 1963 im tschechoslowakischenSpindlermühle ausstattete (fünf Lodola Regolarità und fünf Stornello Regolarità). Das italienische Team gewann die Silbervase, alle zehn Fahrer erkämpften Goldmedaillen. Der Motor war vom Sportmotor abgeleitet und leistete 12 PS (9 kW) bei 8000/min. Versionen mit Straßenzulassung wurden unter den Bezeichnungen Stornello 125 Regolarità und Stornello Fuori Strada („Off-Road“) in den Modelljahren 1965 und 1966 verkauft. Trotz der Rennerfolge zog sich Moto Guzzi Ende 1963 aus finanziellen Gründen aus dem Geländerennsport zurück.
Ende 1967 wurden die 125er „Turismo“-Modelle eingestellt, als Nachfolgemodell kam die Stornello 160 auf den Markt.[4] Parallel wurde eine neue Stornello 125 Scrambler mit der Technik der eingestellten Stornello 125 Sport angeboten.
1970 wurden Tankform, Rahmen, Fahrwerk und Antrieb stark überarbeitet, u. a. mit einem neuen Fünfganggetriebe und erneut mit 125 und 160 cm³ Hubraum. Die Stornello erhielt dann bis zum Produktionsende 1974 wenig Veränderungen, Priorität wurde auf die neuen Modelle V7 / V7 Sport und Nuovo Falcone gelegt.
Im Jahr 2016 brachte der Hersteller mit der V7 II Stornello wieder ein Kraftrad mit der Verkaufsbezeichnung Stornello auf den Markt.[5][6]
Die Stornello hat einen fahrtwindgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit 123,2 bzw. 153,2 cm³ Hubraum aus 58 mm Hub und 52 bzw. 58 mm Bohrung. Der Zylinder ist um 25° nach vorn geneigt.[7] Die beiden hängenden Ventile werden über Stößel, Stoßstange und Kipphebel von der unten liegenden Nockenwelle gesteuert.[8] Motor- und Getriebegehäuse, Zylinder und Zylinderköpfe sind aus Aluminium-Legierung.