Morbach liegt im Nordpfälzer Bergland im Westen des Gemeindegebiets und ist überwiegend von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben. Im Ort hat der Moorbach seine Quelle. Südlich des Ortes entspringt außerdem der Weilerbach.
Geschichte
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Morbach in den Kanton Otterberg eingegliedert und unterstand der Bürgermeisterei Kaulbach.[1] Die Herrschaft des revolutionären Frankreich brachte auch gesellschaftliche Veränderungen mit sich, so wurde die Rechtsgleichheit aller Bürger eingeführt, alte feudale Vorrechte abgeschafft und allen Bürgern Heirats- und Niederlassungsfreiheit gewährt. Die revolutionären Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hatten sich bereits zuvor auch in den deutschen Gebieten verbreitet und durchaus Befürworter gefunden.[2] Von 1818 bis 1862 war der Ort – damalige Schreibweise Moorbach – Bestandteil des Landkommissariat Kaiserslautern, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
1928 hatte Morbach 337 Einwohner, die in 70 Wohngebäuden lebten. Die Protestanten gehörten seinerzeit zur Pfarrei von Niederkirchen, die Katholiken zu derjenigen von Reipoltskirchen.[3] Bei den Reichstagswahlen im März 1933 erhielt die NSDAP 172 von 185 abgegebenen Stimmen und damit die überwältigende Wählermehrheit, dieses Wahlverhalten war für protestantische Landgemeinden damals nicht ungewöhnlich[2]. 1938 wurde der Ort in den Landkreis Kaiserslautern eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Morbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Morbach am 7. Juni 1969 nach Niederkirchen eingemeindet, innerhalb derer es seither einen Ortsbezirk bildet.[4]
Politik
Ortsbezirk
Der Ortsteil Morbach ist als Ortsbezirk ausgewiesen. Dem Ortsbeirat gehören sieben Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[5]
Thomas Neugebauer wurde 2024 Ortsvorsteher von Morbach.
Seine Vorgängerin war Natascha Martin (SPD) seit 2019.[6] Ihr Vorgänger war Gerhard Geib (FWG).
Infrastruktur
Der Ort liegt an der Kreisstraße 31, die ihn mit Kreimbach-Kaulbach sowie Schallodenbach verbindet. Vor Ort existiert der Morbacher Sportverein.[7] Früher befand sich im Ort eine protestantische Schule.[3]
Seit 1800 brachte Morbach eine große Musikertradition hervor und galt bis zum Zweiten Weltkrieg als Musikerdorf. Die männlichen Mitglieder vieler Morbacher Familien wanderten als Berufsmusiker oft nach Australien oder in die USA aus oder spielten mit ihren Kapellen in Großstädten Nord- und Süddeutschlands. Viele Familien erwarben mit den Erlösen aus der Musik ihre Bauernhöfe. Zur Unterstützung der Berufsmusiker wurde 1895 ein Musikverein gegründet[2].
↑ abcJonathan Bugert: Morbach in der Pfalz. Zur Geschichte von Morbach. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V., Isaac-Fulda-Allee 2B,
55124 Mainz, [email protected], 30. September 2022, abgerufen am 8. Februar 2024.