Montepulciano ist eine Rotweinsorte, die in Mittelitalien verbreitet ist und in den Abruzzen zum bekannten Montepulciano d’Abruzzo verarbeitet wird.
Sie ist eine alte Rebsorte, die nichts mit dem Vino Nobile di Montepulciano zu tun hat (der wird aus Sangiovese gekeltert). Die Namensähnlichkeit zwischen der Rebsorte Montepulciano und dem daraus erzeugten Wein Montepulciano d’Abruzzo einerseits sowie der toskanischen Stadt Montepulciano und dem dort erzeugten Vino Nobile di Montepulciano andererseits, führt oft zu Verwechslungen. In der Gegend der Stadt Montepulciano, in der Provinz Siena, wird die Rebsorte Montepulciano nicht angebaut. Der hier hergestellte berühmte Vino Nobile di Montepulciano wird hauptsächlich aus der Sangiovese-Traube, bzw. dessen Klon Prugnolo Gentile erzeugt, unter möglicher Beimischung anderer Rebsorten, die in der Provinz Siena angebaut werden.
Die Rotweinsorte ist eine autochthone Sorte aus der Toskana in Italien. Die Sorte wurde nach der Stadt Montepulciano in der toskanischen Provinz Siena, benannt.
Ampelographische Merkmale
Die Triebspitze ist starkwollig behaart mit violettem Anflug.
Das Blatt ist mittelgroß, fünflappig, dunkelgrün mit blasiger Oberseite und beborsteter Unterseite.
Die Traube ist mittelgroß, zylindrisch und lockerbeerig. Die Beeren sind mittelgroß, oval, schwarzviolett gefärbt, bedurftet und besitzen eine dicke Beerenhaut.
Die spät reifende und kräftig wachsende Rotweinsorte ist gut widerstandsfähig gegen Botrytis und Falschen Mehltau.
Wein
Die Weine sind farbintensiv, samtig, vollmundig, extraktreich und besitzen wenig Säure und sind alkoholreich. Sie sind gut lagerfähig, können aber auch gut jung getrunken werden. Der tiefdunkle Rotwein wird häufig als farb- und tanninverstärkender Verschnittpartner verwendet.
Weine in Italien, die hauptsächlich aus Trauben der Rebsorte Montepulciano gekeltert werden – siehe:
Weltweit gab es im Jahre 2016 insgesamt 32.935 ha mit der Rebsorte Montepulciano. Davon standen allein in Italien 32.724 ha.[2]Hauptanbaugebiete in Italien sind die Regionen Abruzzen, wo der gleichnamige Wein Montepulciano d’Abruzzo, der zu mindestens 85 % aus dieser Rebsorte bestehen muss, hergestellt wird sowie Marken, Umbrien und Apulien. Montepulciano ist, neben dem Sangiovese, die wichtigste Rebsorte Mittelitaliens. Allein in den Abruzzen wird sie auf 55,4 % der gesamten Weinbaufläche kultiviert.
Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
↑Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4, S. 165.