Die Mitchell-Netravali-Filter wurden im Rahmen einer Untersuchung zu Artefakten von Rekonstruktionsfiltern entworfen. Die Filter sind stückweise kubische Filter mit vier Pixel breiten Trägern. Nach Ausschluss ungeeigneter Filter aus dieser Familie, wie zum Beispiel unstetige Kurven, verbleiben zwei Parameter und , durch die die Mitchell-Netravali-Filter konfigurierbar sind. Die Filter sind wie folgt definiert:
Es ist möglich, zweidimensionale Versionen der Mitchell-Netravali-Filter durch Separation zu konstruieren (siehe: Rekonstruktionsfilter: Konstruktion zweidimensionaler Filter). In diesem Fall können die Filter durch eine Reihe von Interpolationen mit dem eindimensionalen Filter ersetzt werden. Aus den Farbwerten der vier benachbarten Pixel , , , berechnet sich dann der Farbwert folgendermaßen:
liegt hierbei zwischen und ; ist der Abstand zwischen und .
Spezialfälle
Je nach Wahl der Parameter B und C kann es zu verschiedenen Artefakten kommen (siehe Bild rechts). Die Entwickler schlugen die Parameter aus der Familie und besonders als guten Kompromiss vor.
Die Wahl bestimmter Parameter führt zu bekannten kubischen Splines:
B=1, C=0 ist der kubische B-Spline (als bikubischer Filter z. B. in Paint.NET verwendet);
Don Mitchell, Arun Netravali: Reconstruction Filters in Computer Graphics. ACM SIGGRAPH Computer Graphics 22, 4 (Aug. 1988): 221–228, ISSN0097-8930
Matt Pharr, Greg Humphreys: Physically Based Rendering. From Theory to Implementation, S. 279–367. Morgan Kaufmann, London 2004, ISBN 0-12-553180-X (PDF, 7 MB)