Das von Mengelberg geleitete Instant Composers Pool Orchestra (ICP Orchestra) verbindet unter anderem Stilelemente europäischer Musik mit denen des Free Jazz. Misha Mengelberg gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten der Niederlande und kombinierte Elemente des Fluxus und des Jazz mit solchen aus der Neuen Musik, Neuen Improvisationsmusik und der Klassik. Er ist als improvisierender Pianist mit international bekannten Jazzmusikern wie Anthony Braxton, Sunny Murray, Peter Brötzmann, Steve Lacy und Roswell Rudd aufgetreten, wobei er häufig das Repertoire der gleichfalls „kauzigen“ Pianisten Thelonious Monk (1986 für das ICP Orchestra bzw. in Two Days in Chicago, 1999) und Herbie Nichols (1984 für das ICP Orchestra) pflegte. 1990 nahm er sich mit dem ICP Orchestra die Musik von Duke Ellington vor.
Im Februar 2013 nahm Mengelberg, der an Demenz erkrankt war, seinen Abschied von der Bühne.[4] Seine (unvollendete) Oper Koien (Kühe) wurde 2015 beim Holland Festival mit dem ICP Orchestra unter Guus Janssen aufgeführt.[5] Er hat zahlreiche Schallplatten und CDs veröffentlicht (häufig auf dem musikereigenen Label ICP, das er mit Bennink und Breuker bereits in den 1960ern gründete).
1972 bis 1981 war er Vorsitzender der niederländischen Berufsvereinigung für improvisierende Musik. Ab 1982 war er Dozent am Konservatorium Amsterdam.
Kevin Whitehead: New Dutch swing. An in-depth examination of Amsterdam’s vital and distinctive jazz scene. Billboard, New York 1998, ISBN 0-8230-8334-9.
Misha Mengelberg: Werkstattgespräch. In: Wolfram Knauer: Jazz in Europa (= Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung. Bd. 3). Wolke Verlag, 1994.
↑Vom 2. Juni 1964 in Hilversum, mit Han Bennink, Jacques Schols, veröffentlicht als Last Date. Darüber existiert auch ein Film von Hans Hylkema. Später tauchten noch Aufnahmen Dolphys vom 11. Juni in Paris auf.
↑Seit 1991 fanden allerdings Reunions des alten Quartetts mit Noordijk und Schols statt.
↑Misha enzovoort. DVD/CD-Rezension auf Jazzenzo, abgerufen am 3. März 2017 (niederländisch).
↑Kevin Whitehead: Misha’s Cows Comes Home. Point of Departure. An Online Music Journal, Heft 57, Dezember 2016, abgerufen am 3. März 2017 (englisch).