Mirabel besitzt kein eigentliches Zentrum, sondern ist der Zusammenschluss mehrerer auseinander liegender Kleinstädte und Dörfer. Das Gelände ist weitgehend flach, geprägt durch landwirtschaftliche Nutzung und das Flughafengelände. Mehrere Bäche entwässern die Ebene in Richtung Südosten zum Rivière des Mille Îles hin. Die nördliche Stadtgrenze verläuft zu einem großen Teil dem Rivière du Nord entlang, in einem südwestwärts ausgerichteten Tal am Fuße der Laurentinischen Berge.
1855 wurden die Gemeinden Saint-Augustin, Saint-Benoît, Saint-Hermas, Saint-Janvier-de-Blainville und Sainte-Scholastique gegründet. Es folgten 1857 Saint-Camut und 1872 Sainte-Monique. Schließlich wurde 1959 die Gemeinde Saint-Janvier-de-la-Croix gegründet. Im Jahr 1969 einigten sich Bundes- und Provinzregierung darauf, einen neuen Flughafen für Montreal zu bauen. Angesichts der zu erwartenden Bevölkerungszunahme wurden die acht Gemeinden zu einer Stadt zusammengelegt. Sie trug zunächst den Namen Sainte-Scholastique, benannte sich aber 1973 nach einer Volksbefragung in Mirabel um. Dieser Name war bereits von 1880 bis 1914 als Bezeichnung für ein Postamt verwendet worden.[3] Der 1975 eröffnete Flughafen entwickelte sich entgegen der Prognosen nie zu einer bedeutenden Verkehrsdrehscheibe und gilt heute als Paradebeispiel für verfehlte Infrastrukturplanung und Verschwendung von Steuergeldern.
Bevölkerung
Gemäß der Volkszählung 2011 zählte Mirabel 41.957 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 86,4 Einw./km² entspricht. 95,6 % der Bevölkerung gaben Französisch als Hauptsprache an, der Anteil des Englischen betrug 1,9 %. Als zweisprachig (Französisch und Englisch) bezeichneten sich 0,6 %, auf andere Sprachen und Mehrfachantworten entfielen 1,9 %. Ausschließlich Französisch sprachen 61,9 %.[4] Im Jahr 2001 waren 93,1 % der Bevölkerung römisch-katholisch, 1,6 % protestantisch und 4,1 % konfessionslos.[5]
Der Flughafen Montreal-Mirabel ist heute vor allem für den Frachtverkehr von Bedeutung, seitdem der Linienflugverkehr 2004 eingestellt wurde. Der Flughafen dient als Produktionsstandort des Flugzeugherstellers Bombardier Aerospace und des Hubschrauberherstellers Bell Helicopter, ebenso als Einrichtung für Testflüge von Pratt & Whitney Canada.