Minerva „Minni“ Hase begann 2004 mit dem Eiskunstlaufen im BSV 92 in Berlin.[1] Sie startete zunächst bei Jugendwettkämpfen als Einzelläuferin und wechselte in der Saison 2014/2015 zum Paarlauf, wo sie mit Nolan Seegert ein Paar bildete. Die zu dieser Zeit 15-Jährige trat im Paarlauf von Anfang an in der Meisterklasse an, da der sieben Jahre ältere Seegert für die Junioren bereits zu alt war. Parallel trat Hase bis zur Saison 2015/16 bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften im Einzellauf an. Ab der Saison 2016/17 konzentrierte sie sich ausschließlich auf den Paarlauf.
Im Sommer 2022 gaben Hase und Seegert das Ende ihrer gemeinsamen Karriere bekannt.[2]
Seit 2023 tritt Hase zusammen mit Nikita Wolodin an. Sie trainieren in Berlin. Ihr Haupttrainer ist weiterhin Dimitri Sawin, der sie online betreut, vor Ort unterstĂĽtzt durch die deutschen Trainer Rico Rex und Knut Schubert.[3]
An den nationalen Ausscheidungsläufen zur Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 beteiligten sie sich zwar, mussten jedoch wegen einer Rückenverletzung von Hase ausscheiden. Das Eislaufpaar vertrat Deutschland bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2019, zusammen mit dem Paar Annika Hocke/Ruben Blommaert. Sie erreichten den 13. Platz, Hocke/Blommaert den 14. Platz. So konnten sie gemeinsam wiederum zwei deutschen Paaren die Teilnahme an den nächsten Weltmeisterschaften sichern.
Im Herbst 2019 gewannen sie die Bronzemedaille bei dem Grand Prix Cup of Russia.[6] 2020 verteidigten sie ihren Deutschen Meistertitel in Oberstdorf.[7]
Ab Sommer 2021 trainierte das Paar in Sotschi bei Trainer Dmitri Sawin.[9] Sie erhielten zwei Einladungen in die Grand-Prix-Serie, wo sie einen 5. und einen 7. Platz belegten. 2022 gewannen sie zum dritten Mal die Deutschen Meisterschaften. Bei den Europameisterschaften 2022 wurden sie 8.
Als einziges deutsches Paar konnten sich Hase und Seegert für die Olympischen Winterspiele 2022 qualifizieren. Kurz nach der Ankunft in Beijing wurde Seegert positiv auf COVID-19 getestet und konnte deshalb nicht am Teamwettbewerb teilnehmen.[10] Da kein zweites deutsches Paar qualifiziert war, konnten sie nicht ersetzt werden, wodurch das deutsche Team Punkte verlor und auf dem vorletzten Platz landete. Zum individuellen Wettbewerb war Seegert wieder genesen, hatte aber zehn Tage Training verpasst. Hase und Seegert belegten den 14. Platz im Kurzprogramm und konnten sich damit knapp für die Kür qualifizieren. In der Kür machten sie zahlreiche Fehler – unter anderem musste Seegert zwei Hebungen abbrechen – und fielen auf den 16. Platz.[11]
Infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine unmittelbar nach den Olympischen Spielen konnten Hase und Seegert nicht nach Sotschi zurückkehren, da Russland ihnen die Einreise verweigerte; kurz darauf verbot das Bundesministerium der Verteidigung den Mitgliedern der Sportfördergruppe der Bundeswehr, an Training und Wettkämpfen in Russland teilzunehmen.[12] Hase und Seegert verlegten ihren Trainingsstandort nach Bergamo und wurden von Sawin online betreut.[11] Bis zu den Weltmeisterschaften 2022 konnten sie ihren Trainingsrückstand aufholen und erreichten mit der Bestleistung ihrer gesamten Karriere den 5. Platz.
Mit Wolodin
Minerva-Fabienne Hase und Nikita Wolodin gaben ihr Debüt im September 2023 bei der Lombardia Trophy. Im November 2023 siegte das Paar bei den Grand Prix im finnischen Espoo[13] und in Osaka. Sie waren damit für das Grand-Prix-Finale qualifiziert. Dort erreichten sie ihre Saisonbestleistung mit einem fehlerfreien Kurzprogramm. In der Kür lagen sie durch einen Fehler beim Dreifach-Wurf-Rittberger auf den zweiten Platz hinter Sara Conti und Niccolò Macii, gewannen aber dank dem Vorsprung aus dem Kurzprogramm die Goldmedaille.[14] Bei den Deutschen Meisterschaften 2024 gewannen Hase und Wolodin ihren ersten gemeinsamen Meistertitel.[15] Das Paar vertrat Deutschland bei der Europameisterschaft 2024. Dort erreichten sie im Kurzprogramm Platz 2. Durch einen erneuten Sturz beim Dreifach-Wurf-Rittberger und eine abgebrochene Hebung erreichten sie in der Kür jedoch nur den 6. Platz und damit in der Gesamtwertung Platz 5.[16]
Bei den Weltmeisterschaften 2024 gewann Hase zusammen mit ihrem Partner Nikita Wolodin die Bronzemedaille im Paarlauf.
Im Dezember 2024 gewannen sie zum zweiten Mal in Folge das Grand-Prix-Finale.
↑ abNach Corona-Drama in Peking: Berliner Eiskunstlauf-Paar hofft auf versöhnliches Ende der schwierigen Saison. In: Der Tagesspiegel Online. 21. März 2022, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 17. Dezember 2022]).
↑Eiskunstlaufduo Hase/Volodin holt historischen Sieg im Finale des Grand Prix. In: Der Spiegel. 8. Dezember 2023, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. Dezember 2023]).