Ab 2012 begann Kühmel parallel zum Studium für das Uni- und Lokalradio als Autorin, Sprecherin, Moderatorin und Redakteurin zu arbeiten. Von 2016 bis 2017 war sie Mitarbeiterin des Podcast-Programms des Online-Hörbuchanbieters Audible.[2]
Als Autorin produzierte Kühmel eigene Radiostücke und Podcasts. Seit 2013 erschien Kurzprosa von ihr auch in Zeitschriften und Anthologien.[3] 2018 gelangte Kühmel mit ihrem ersten, bislang unveröffentlichten Manuskript Fellwechsel auf die Shortlist des Blogbuster-Literaturpreises.[4]
Der Durchbruch als Schriftstellerin folgte mit dem ersten Roman Kintsugi, der im Herbst 2019 vom S. Fischer Verlag veröffentlicht wurde. Das Buch, betitelt nach der gleichnamigen japanischen Reparaturmethode für Keramik, stellt ein schwules Paar in den Mittelpunkt, dessen Beziehung nach 20 gemeinsamen Jahren an einem Winterwochenende mit Freunden auf eine harte Probe gestellt wird. Kintsugi gelangte auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 und brachte Kühmel im selben Jahr den aspekte-Literaturpreis sowie den Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ein. Die Jury der Stiftung verglich das Buch mit GoethesDie Wahlverwandtschaften und Hanya YanagiharasA Little Life und lobte Kühmel für ihre große „Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe“. „Ein überaus beeindruckend konzentriert verfasstes Debüt [...] Der Roman Kintsugi entwickelt einen neuen, zeitgemäßen Blick auf Lebens- und Liebeskonzepte und überzeugt als Ensemble-Roman mit äußerst differenzierter Figurenpsychologie“, so die Jury.[5]
Theo Breuer: Zwanzig Tage – Zwanzig Romane : Ein Buchspiel. In: Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst, 58. Ausgabe, Pop Verlag, Ludwigsburg 2019, S. 7–167.