Pagel wurde im 9. Arrondissement geboren. Als er ein Jahr alt war, kauften die Eltern ein Haus in der Vorstadt, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Sein Vater war Ingenieur, die Mutter Hausfrau, und Pagel wuchs behütet in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Mit vier Jahren brachte seine Mutter ihm Lesen bei und er wurde zur Leseratte. Schon früh begann er zu schreiben. Wenn ihm der Lesestoff ausging, schrieb er kurze Geschichten in der Art von Enid BlytonsFünf Freunden.[1]
Pagels erste Science-Fiction-Erzählung La Roue Kadique erschien bereits 1978 in dem Magazin Espace Temps, als er gerade 16 Jahre alt war. Seinen ersten Roman Demain matin, au chant du tueur veröffentlichte Pagel dann 1984 in der Reihe Anticipation bei Fleuve Noir. Seither etablierte er sich als vielfach ausgezeichneter Autor von anfangs Science-Fiction und später vorwiegend Fantasy und Horror, wobei Pagel gerne Genregrenzen überschreitet und mit Genrekonventionen spielt. Das trifft insbesondere für die als sein Hauptwerk geltende Serie La Comédie inhumaine zu, eine locker verbundene Reihe von Romanen und Erzählungen, in der er die verschiedensten Gestalten und Sujets der Horrorliteratur aufgreift, umformt oder in neuem Kontext agieren lässt, zum Beispiel in Désirs cruels, wo Pagel eine moderne Lilith als Scheherazade um ihr Leben erzählen lässt.
Neben seinem wirklichen Namen verwendete Pagel die Pseudonyme Félix Chapel, Mike Nofrost und Pierre-Alexis Orloff, sowie in Zusammenarbeit mit anderen Autoren die GemeinschaftspseudonymeLuc Belladonnal, Terence Corman und Don A. Seabury.
Richard Comballot: Michel Pagel : ou l'imaginaire comme une fenêtre ouverte. Interview in: Bifrost 71 (11. Juli 2013), ISBN 978-2-913039-68-1, S. 126–170.
Daniel Conrad: J'écris pour être lu, pas pour être disséqué à l'université ! In: Galaxies 25 (2002), S. 130–148 (mit Bibliographie).
Alain Sprauel: Bibliographie de Michel Pagel. In: BiblioSF n° 6 (Februar 2012), PDF.