Miersch wuchs in Frankfurt, Bamberg und Hanau auf, studierte zunächst in Frankfurt Germanistik und wechselte später zur Fachhochschule Frankfurt, um Sozialarbeit zu studieren. Er arbeitete kurz als Diplom-Sozialarbeiter und begann 1985 ein Volontariat bei der tageszeitung (taz). Nach einiger Zeit beim hr-fernsehen (Hessen heute) wurde er Redakteur des Umweltmagazins Chancen und ab 1989 bei natur. Von 1993 bis 2006 arbeitete er als freier Journalist, Buch- und Filmautor. Danach war er als Autor und Berater der Chefredaktion bei den Zeitschriften Cicero und Die Weltwoche tätig. Von 2008 bis 2010 arbeitete er als Kommentator für die Tageszeitung Die Welt, wo er, meist gemeinsam mit Dirk Maxeiner, über ein Jahrzehnt lang (2003–2014) auch allwöchentlich eine Kolumne veröffentlichte. Danach war er Ressortleiter Wissen beim Magazin Focus. Von 2014 bis 2022 war Miersch Geschäftsführer „Kommunikation und Bildung“ bei der Deutschen Wildtier Stiftung.[1]
Die meisten Filme realisierte er gemeinsam mit dem Produzenten und Kameramann Gerd Weiss.
Seit 2021 publiziert er auf seiner eigenen Website[2]. Die Texte wurden von anderen Medien (unter anderem Ruhrbarone[3]) übernommen.
Artikel von Miersch erschienen in über siebzig europäischen Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen sowie als Radiobeiträge. Das Autorengespann Maxeiner und Miersch schrieb mehrere Sachbücher zu politischen und ökologischen Themen, die in Politik und Medien kontrovers diskutiert wurden. Übersetzungen erschienen unter anderem in Amerika und China. Bücher, Reportagen und Kolumnen von Miersch erhielten Auszeichnungen in den USA, Spanien und Deutschland.[5] Zusammen mit Dirk Maxeiner und Henryk M. Broder war er bis Januar 2015 Redakteur, Autor und Herausgeber des Weblog Die Achse des Guten. Seinen Abschied begründete er mit einer Rechtsverschiebung des ehemals liberalen Meinungsprofils des Blogs.[6] Im November 2015 trat Miersch auch als Gesellschafter und Miteigentümer zurück.[7]
Miersch wendet sich gegen seiner Meinung nach übertriebene Risikowahrnehmung und aus seiner Sicht ungerechtfertigte Untergangsprognosen. Er kritisiert, dass aus den berechtigten Anliegen des Umwelt- und
Naturschutzes eine Ideologie gebildet würde, der „Ökologismus“. Seine Thesen zu Gentechnik, Tierschutz, globaler Erwärmung und anderen Umweltthemen wurden immer wieder kontrovers diskutiert.
Kritik
Miersch wurde 2013 in einer Publikation des Umweltbundesamtes (UBA) wegen seiner Ansichten zur globalen Erwärmung gemeinsam mit u. a. Dirk Maxeiner und Fritz Vahrenholt als ein dem wissenschaftlichen Konsens widersprechender „Klimawandelskeptiker“ bezeichnet.[8] Miersch klagte vor dem Verwaltungsgericht gegen das Umweltbundesamt.[9][10] Die Klage wurde im November 2015 abgewiesen; das Gericht urteilte, die Aussagen des UBA seien „sachlich, nicht verfälschend und nicht überzogen“ gewesen.[11] Miersch legte Berufung beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg ein; diese wurde 2017 abgewiesen. Unterstützung für ihre Kritik am Umweltbundesamt erhielten Miersch und Maxeiner dabei unter anderem durch Beiträge in Die Zeit,[12]Der Spiegel,[13] die Süddeutsche Zeitung[14] und Die Welt.[15] Der Deutsche Journalistenverband[16] beschwerte sich beim damaligen Umweltminister Altmaier. Im Bundestag kritisierten FDP-Abgeordnete das Umweltministerium für die Broschüre.[17][18]
Bücher
Öko-Optimismus (mit Dirk Maxeiner), Metropolitan Verlag, Düsseldorf 1996, ISBN 3-89623-018-2
Lexikon der Öko-Irrtümer – Überraschende Fakten zu Energie, Gentechnik, Gesundheit, Klima, Ozon, Wald und vielen anderen Umweltthemen (mit Dirk Maxeiner), Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8218-0586-2
Das bizarre Sexualleben der Tiere – Ein populäres Lexikon von Aal bis Zebra, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-8218-1519-1
Life Counts – Eine globale Bilanz des Lebens (mit Dirk Maxeiner, Michael Gleich und Fabian Nicolay). Berlin Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8270-0350-4
Das Mephisto-Prinzip – Warum es besser ist, nicht gut zu sein (mit Dirk Maxeiner), Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8218-1636-8
Die Zukunft und ihre Feinde – Wie Fortschrittspessimisten unsere Gesellschaft lähmen (mit Dirk Maxeiner), Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-8218-3912-0
Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist (mit Henryk M. Broder, Josef Joffe und Dirk Maxeiner), Piper Verlag München 2007, ISBN 978-3-492-05016-6
Biokost & Ökokult. Welches Essen ist wirklich gut für uns und unsere Umwelt (mit Dirk Maxeiner), Piper Verlag München 2008, ISBN 978-3-492-05100-2
Frohe Botschaften: Maxeiner und Miersch über den alltäglichen Wahnsinn (mit Dirk Maxeiner), WJS-Verlag Berlin 2008, ISBN 978-3-937989-39-6
Zwischen Tieren: Von flirtenden Fischen, lüsternen Lurchen und verliebten Vögeln (Illustrationen: Claudia Bernhardt), Istprodukt, Berlin 2012, ISBN 978-3-00-037718-1
Die Hippies haben gewonnen: Wie der deutsche Konsens zustande kam, Amazon E-Book, München 2012
Ein Schwabinger Monolog, Amazon E-Book, München 2012
↑Josef Joffe: Zeitgeist: Die Wahrheitsbehörde. In: Die Zeit. 29. Mai 2013, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 26. Mai 2024]).
↑Jan Fleischhauer: Fleischhauer-Kolumne: Kennen Sie auch einen Klimaleugner? In: Der Spiegel. 23. Mai 2013, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. Mai 2024]).