Michael Maittaire (latinisiertMichael Maittairius; * 1668 in Frankreich; † 1747 in London) war ein englischer Gelehrter, Philologe und Schriftsteller französischer Herkunft.
Maittaire, Sohn hugenottischer Eltern, wurde in Frankreich geboren. Nach der Übersiedlung der Familie nach England besucht er die Westminster School in London. Nach seinem Abschluss arbeitet er in der Buchdruckerei der Familie Vaillant in Den Haag. 1696 macht er seinen Magister am Christ Church College der University of Oxford. Von 1695 bis 1699 war er als Lehrer und stellvertretender Rektor an der Westminster School in London. Ab 1699 war er ausschließlich als Privatgelehrter tätig.
Seine Hauptwerke sind „De Graecae linguae dialectis in usum Scholae Westmonasteriensis“ (1706) und „The English Grammar or An Essay on the Art of Grammar, applied to and exemplified in the English tongue“ (1712).
Er ist der Verfasser dreier lateinischer Tragödien, einer umfassenden Bearbeitung von VergilsAeneis: Der Untergang Trojas, Dido und Die Reise in die Unterwelt.
Das handschriftliche Original der drei Tragödien wurde 2006 nach über 250 Jahren von Altphilologen der Ruhr-Universität Bochum in der Oxforder Bodleian Library entdeckt.
Schriften
De Graecae linguae dialectis in usum Scholae Westmonasteriensis, London 1706
Stephanorum historia, vitas ipsorum ac libros complectens, London 1709
The English Grammar or An Essay on the Art of Grammar, applied to and exemplified in the English tongue, London 1712
Historia Typographorum aliquot Parisiensium vitas et libros complectens, London: G. Bowyer for C. Bateman, 1717
Annales Typographici, Den Haag 1719
Ausgaben
Reinhold F. Glei (Hrsg.): Virgilius Cothurnatus – Vergil im Schauspielhaus. Drei lateinische Tragödien von Michael Maittaire (= NeoLatina 12). Narr, Tübingen 2006, ISBN 3-8233-6238-0 (kritische Edition mit Übersetzung)