Seit 2013 ist Melanie Amann Redakteurin im Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel,[5] das sie seit 1. Februar 2019 gemeinsam mit Martin Knobbe leitet.[6] Seit 5. Mai 2021 gehört Amann – zusätzlich zu ihrer bisherigen Funktion – der Chefredaktion des Nachrichtenmagazins an.[7] Im Juni 2023 wurde bekannt, dass Amann ihre Aufgaben als Leiterin der Hauptstadtredaktion abgibt, um sich in der Chefredaktion der Transformation bei dem Hamburger Magazin zu widmen und dort die Digitalisierung voranzutreiben.[8] Später gab sie die Koordination für investigative Recherchen ab.[9] Im Oktober 2023 wurden Amann und Thorsten Dörting von Chefredakteur Dirk Kurbjuweit zu stellvertretenden Chefredakteuren des Magazins berufen.[10]
Eine Jury des Medium Magazins wählte Amann 2018 zur „Politikjournalistin des Jahres“.[12] Bereits 2015 hatte das Magazin Amann zu den zehn führenden politischen Journalisten Deutschlands gezählt.[13]
Angst für Deutschland (2017)
2017 veröffentlichte Amann das Buch Angst für Deutschland im Verlag Droemer Knaur, das im Mai 2018 in neuer Auflage vorgelegt wurde.[14] Das – nach Ansicht von Toralf Staud „sorgfältig recherchierte“ – Buch behandelt den Aufstieg der AfD von der Parteigründung über die ersten Erfolge als gegen den Euro gerichtete Partei bis zum Wandel zur offen migranten- und islamfeindlichen Partei sowie über deren Finanzierung, Funktionäre und politische Strategien. Nach Meinung von Matthias Kamann sieht Amann vor allem mehr oder weniger existenzielle Ängste als Beweggründe der AfD-Funktionäre.[15]
Fünf Jahre nach Erscheinen des Buches klagte Frauke Petry auf Unterlassung von insgesamt 15 Aussagen und verlangte eine Entschädigung von 50.000 Euro. Nach Berufung und Widerruf eines zwischenzeitlich geschlossenen Vergleichs durch Petry gab das Oberlandesgericht Dresden am 28. März 2023 acht der Beschwerden statt, etwa der Behauptung, Petry habe einen „Pakt“ mit dem rechtsextremen Björn Höcke geschlossen. In sieben Punkten konnte Amann sich durchsetzen, da das Gericht zulässige Meinungsäußerungen erkannte, oder Tatsachenbehauptungen als belegt ansah. Da der Entschädigungsanspruch zurückgewiesen wurde, ein Rückruf bereits ausgelieferter Exemplare nicht beantragt worden, und eine weitere Auflage nicht geplant war, blieb der Prozess letztendlich folgenlos.[16]
Die Belegschaftsabstimmung. Schriften zum Arbeitsrecht und Wirtschaftsrecht, Band 73. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2012, ISBN 978-3-631-63279-6 (Zugl.: München, Univ., Diss., 2011).
Angst für Deutschland. Die Wahrheit über die AfD: wo sie herkommt, wer sie führt, wohin sie steuert. Aktualisierte und erweiterte Auflage. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-27763-8.
↑Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Sie redigieren, schreiben und gestalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main 2008.
↑Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München: Tätigkeitsbericht 2011, S. 43 (abgerufen am 27. Oktober 2018).
↑Melanie Amann: Angst für Deutschland. Die Wahrheit über die AfD: wo sie herkommt, wer sie führt, wohin sie steuert. Aktualisierte und erweiterte Auflage. Droemer, München 2018, ISBN 978-3-426-27763-8, Autorenangaben (Klappentext).