Dieser Artikel behandelt eine Tochter des Grafen Berthold II. von Andechs. Zu weitern teils auch Mathilde oder Mechtild von Andechs genannten Personen siehe Mathilde von Andechs und Mechthild von Andechs.
Mechthild wurde später Novizenmeisterin des Stiftes. 1153 schickte Papst Anastasius IV. sie als Äbtissin in die Abtei Edelstetten. Diese sollte sie reformieren, da der Zustand von Konvent und Klosteranlage zu wünschen übrig ließ. Glücklos und kränkelnd kehrte sie sechs Jahre später nach Dießen zurück, wo sie kurz darauf verstarb.
Verehrung
Schon zu Lebzeiten stand Mechthild im Ruf einer Heiligen. Um 1200 wurde ihre Vita verfasst. 1468 erfolgte die Erhebung ihrer Gebeine und es entstand ein Mechthildskult, der auch heute noch in der Ammerseeregion anzutreffen ist. Ihre geschmückten Gebeine werden in einem Glasschrein im Marienmünster Dießen aufbewahrt.
Sie wird als Patronin gegen Gewitter angerufen. Im Vorraum der ehemaligen Stiftskirche ist ein sogenannter Mechtildisstein ausgestellt, auf dem die Selige sich der Überlieferung nach ausruhte. Das Berühren des Steins hilft dem Volksglauben nach gegen Kopfschmerzen.
Der Festtag der Mechthild im Orden ist der 6. Juli.
Literatur
Paul Bayerschmidt: Mechthild von Diessen – eine deutsche Heilige des frühen Mittelalters. München 1936.
Hans Pörnbacher: Mechthild von Dießen und Andechs, Äbtissin von Edelstetten. 2. verbesserte Auflage. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1992, ISBN 3-87437-329-0