Nach der Trennung der Justiz von der Verwaltung im Jahr 1862 bot die Stadt Kissingen an der Ecke Max-/Salinenstraße für 3.000 Gulden ein Grundstück als Standort für ein neues Landgericht in Kissingen an. Im Jahr 1863 entstand das heutige Anwesen als ursprünglich zweigeschossiger Walmdachbau im Neorenaissance-Stil.
Im Jahr 1879 wurden die Landgerichte in Amtsgerichte umbenannt. Im später errichteten Amtsgerichtsgefängnis hinter dem Gerichtsgebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das Gesundheitsamt untergebracht.
Bei einem Umbau um das Jahr 1890 wurde das Gebäude ausgebaut und mit einem dritten Obergeschoss ergänzt. Im Jahr 1939 entstand ein Anbau in Westrichtung. Eine in der ursprünglichen Anlage vorhandene Bekrönung in der Mittelachse sowie das Gurtgesims des zweiten Obergeschosses wurden zwischenzeitlich entfernt.
Denis André Chevalley, Stefan Gerlach: Stadt Bad Kissingen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandVI.75/2). Karl M. Lipp Verlag, München 1998, ISBN 3-87490-577-2, S.68f.
Werner Eberth: Der unaufhaltsame Aufstieg vom dörflichen Landstädtchen zum Verwaltungsmittelpunkt des Landkreises Bad Kissingen, in: Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hg.): 1200 Jahre Bad Kissingen, 801–2001, Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Sonderpublikation des Stadtarchivs Bad Kissingen. Verlag T. A. Schachenmayer, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-929278-16-2, S. 185–201