Maximilian Bern[3][4] wurde als Sohn eines Arztes und k.u.k.Hofrates geboren. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie 1862 nach Wien. Dort studierte Maximilian Bern von 1869 bis 1872 Philosophie und Literaturwissenschaft. 1873 wurde er Lehrer bei einer Kunstreitergesellschaft. Seit 1875 lebte er als freier Schriftsteller länger in Berlin und Hamburg, vorübergehend in Leipzig, Dresden, Frankfurt a. M. und München; zwischen 1885 und 1887 in Paris, anschließend, seit 1888, wieder in Berlin. In Wien begegnete er Anfang der 1880er Jahre Arthur Schnitzler, der später über Maximilian Bern schrieb: Er „verstummte als Dichter[5][6] bald und beschränkte sich in der Folge auf die Herausgabe von Anthologien und Deklamatorien“. Von 1887 bis 1897 war Bern mit der Schriftstellerin und Schauspielerin Olga Wohlbrück verheiratet. Aus der Ehe ging die Tochter Vera (1888–1967) hervor.[7]
Tod
Der Historiker Frederick Taylor beschreibt,[8] wie Maximilian Bern im September 1923 in Berlin seine gesamten Ersparnisse von über 100.000 Mark, die er ein Leben lang zurückgelegt hatte, von seinem Konto abhob und in der Inflationszeit damit genau einen U-Bahn-Fahrschein bezahlte.[9] Er machte damit noch eine letzte Fahrt durch Berlin.[10]
Himmelan! Eine Blütenlese christlicher Lyrik, Stuttgart 1889
Christliches Gedenkbuch, Stuttgart 1893
Evangelisches Deklamatorium – Eine Mustersammlung christlicher Vortragsdichtungen, Leipzig 1895
Neue Klänge – Eine Sammlung lyrischer Gedichte, Berlin 1897
Ahoi! Deutsche Meereslyrik, Berlin 1899
Dichtergrüsse – Eine Auswahl deutscher Poesien, Berlin 1902
Die zehnte Muse – Dichtungen – vom Brettl und fürs Brettl, Verlag: Otto Elsner, Berlin 1905, Neuausgabe: Die zehnte Muse, Vera Bern (Hrsg.), Ausgabe 711.–720. Tsd., überprüfter Nachdr. d. 681.–690. Tsd., Verlag Elsner, Darmstadt 1964[13]
Auf schwankem Grande – Aus dem Tagebuche eines Verbummelten
Deutschland, Deutschland über alles, Berlin 1916
Entwicklungsgrenze
Geleitworte fürs Leben. Zurufe geistlicher und weltlicher Dichter (Hrsg.)
Herzenstöne – Lyrische Antologie (Hrsg.)
Es sagen die Leute. Fremdländische Sinnsprüche National-Sprichwörtern nachgebildet (Hrsg.)
↑Maximilian Bern: Warum? In: Heidenröslein - Lieder von Liebeslust und Frühlingsfreud´, Stuttgart 1887, Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer, S. 102
↑Frederick Taylor: The Downfall of Money. Germany's Hyperinflation and the Destruction of the Middle Class – A Cautionary History. Bloomsbury Publishing, London 2013; dt.: Der Untergang des Geldes in der Weimarer Republik und die Geburt eines deutschen Traumas. Siedler, Berlin 2013, ISBN 978-3-8275-0011-3.
↑Zum Vergleich: 1906 hatte das durchschnittliche Sparguthaben auf Konten der Sparkassen im Deutschen Reich 719 Goldmark betragen, 100.000 Mark waren also eine beträchtliche Summe