Mülberger war ein Sohn des Finanzrats Carl Mülberger in Stuttgart und seiner Frau Emma, geb. Leisinger. Die Familie stammte aus dem Elsass und war verwandt mit der Familie Cotta in Tübingen. Sein Bruder Arthur Mülberger (1847–1907), Arzt, Schriftsteller und Eisenbahnreformer, setzte sich mit den gesellschaftspolitischen Ideen von Pierre-Joseph Proudhon auseinander. Max Mülberger heiratete 1894 seine Cousine Elisabeth Leisinger (1863–1933), Sopranistin an der Berliner Hofoper, mit der er vier Kinder hatte, darunter Clara, Erika und Wolfgang Mülberger.
Mülberger saß lange Zeit im Aufsichtsrat des Allgemeinen Deutschen Versicherungsvereins. 1921 rückte er nach dem Tod seines Vorgängers Adolf Schiedmayer, Vorsitzender der Schiedmayer & Söhne Pianofortefabrik, zum Aufsichtsratsvorsitzenden auf. In der Folge begleitete er die maßgeblich von Max Georgii vorangetriebene Umstrukturierung des aufgrund der Hyperinflation in Schwierigkeiten geratenen Unternehmens zum ab 1922 als Stuttgarter Verein firmierenden Unternehmen, das sich Ende des Jahrzehnts als eine der führenden Versicherungsgruppen Deutschlands mit der Allianz zur als Allianz und Stuttgarter Verein firmierenden Gruppe zusammentat. Nach der Fusion saß er bis 1932 als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender – Georgii hatte den Vorsitz übernommen – im Überwachungsgremium, anschließend war er bis zu seinem Tod 1937 einfaches Mitglied.
Nach ihm ist die Mülbergerstraße in Esslingen benannt. Sein Nachlass liegt im Stadtarchiv Esslingen.
Dorothee Bayer: Esslinger Heimatbuch, Esslingen 1982, S. 168–170.
Sylvia Greiffenhagen (Hrsg.): Haute-volée-Sozialdemokraten und Revolutionsfabrik. Die Geschichte der Esslinger SPD (= Esslinger Studien, Bd. 16), Stadtarchiv Esslingen 1995, S. 65–67.
Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S.585.
Iris Sonnenstuhl-Fekete: Elisabeth Mülberger, geborene Leisinger, in: WeiblichES. Frauengeschichte gesucht und entdeckt. Stadtmuseum Esslingen o. J. (1999), S. 32–41.
Henrich Tiessen: Industrielle Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel und politische Bewegung in einer württembergischen Fabrikstadt des 19. Jahrhunderts: Esslingen 1848–1914 (=Esslinger Studien, Bd. 6), Stadtarchiv Esslingen 1982.
Weblinks
Iris Sonnenstuhl-Fekete: Nachlass Mülberger. (PDF; 370 KB) Findbuch. In: stadtarchiv.esslingen.de. Stadt Esslingen am Neckar, November 2003; abgerufen am 30. März 2021.