Von Beruf war Matthäus Galvaniseur. Er begann um die Jahrhundertwende mit dem Klettern und war bald mit den damals besten Kletterern der Sächsischen Schweiz unterwegs, so etwa mit Oliver Perry-Smith und Rudolf Fehrmann. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg war Matthäus maßgeblich an der Weiterentwicklung des Wand- und Risskletterns in der Sächsischen Schweiz beteiligt.[1]
Zu den wichtigsten Erstbegehungen von Matthäus zählte der Südriß am Kreuzturm in den Affensteinen. Mit diesem, von ihm am 18. September 1910 begangenen Weg wurde erstmals weltweit der Schwierigkeitsgrad VI+ der UIAA-Skala (nach sächsischer Skala VIIc) erreicht.[2][3] Erst acht Jahre später folgte in der Sächsischen Schweiz mit der Westkante am Wilden Kopf von Emanuel Strubich der nächste Schwierigkeitsgrad.[4]
Weitere Erstbegehungen von Matthäus waren unter anderem:
Großer Falknerturm, Alter Weg, V, 11. November 1906
Großer Falknerturm, Matthäusriß, VIIb (VIIc), 23. Oktober 1910
Daneben war er als Nachsteiger an weiteren Erstbegehungen beteiligt.
Literatur
Dietrich Hasse: Wiege des Freikletterns. Sächsische Marksteine im weltweiten Alpinsport bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Bergverlag Rother, München 2000, ISBN 3-7633-8103-1
↑Dietrich Hasse: Wiege des Freikletterns. Sächsische Marksteine im weltweiten Alpinsport bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Bergverlag Rother, München 2000, ISBN 3-7633-8103-1, S. 145