Max Grießer war der Sohn eines bekannten österreichischenVolkssängers und wuchs bei seiner Mutter in Innsbruck auf. Bereits als Fünfjähriger stand er auf der Bühne. Nach der Schule und einer Lehre als Maschinenschlosser spielte er einige Jahre im Volkstheater Kufstein, wo er auch sang und jodelte. Erst mit 30 Jahren gelang ihm die Aufnahmeprüfung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule.
Im Lauf der Jahre zählte er zu den großen bayerischen Volksschauspielern und war in allen einschlägigen Fernsehserien präsent, darunter Münchner Geschichten, Königlich Bayerisches Amtsgericht und der Hörspielreihe von Meister Eder und sein Pumuckl, wo er bereits in der alten Reihe Eders Stammtischfreund Ramsleder bzw. Weber sowie den betrunkenen Vorderhausbewohner Herr Weinzierl sprach. In der neuen Reihe mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder sprach er die Rollen erneut (teilweise wurden seine alten Dialoge wiederverwendet), sowie ein weiteres Mal Herrn Ramsleder in Pumuckl wartet auf die Bescherung und den Mechaniker Schmitt (welchen in der alten Hörspielreihe Bayrhammer vertont hatte) in Der große Krach und seine Folgen. Seinen größten Erfolg hatte er ab 1977 als Bertl Moosgruber in der Fernsehserie Polizeiinspektion 1 neben Walter Sedlmayr und Elmar Wepper. Für diese Rolle erhielt er 1986 vom Bayerischen Innenministerium den Titel „Ehren-Kommissar“. Er wirkte außerdem in Spiel-, Sexfilmen, in zahlreichen Tatort-Folgen und als Bürgermeister in der Serie Ein Schloß am Wörthersee mit.
Beim alljährlichen Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München parodierte Max Grießer 27 Jahre lang die anwesenden Politiker, unter anderem spielte er den bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel. Nach der Ermordung seines Kollegen Walter Sedlmayr übernahm er 1992 die Fastenpredigt als „Bruder Barnabas“. 1996 trat Grießer zum letzten Mal auf dem Nockherberg in Erscheinung. Von 1993 bis 1997 war der Schauspieler Teil des Ensembles der erfolgreichen RTL-Show Wie bitte?!. Seine letzte Rolle spielte Grießer im Juli 2000 in dem Stück Die Bernauerin auf der Bühne des Klosters Andechs.
Volkssänger
Neben der Schauspielerei war Grießer auch Sänger und produzierte 30 Singles, hauptsächlich mit volkstümlicher Musik. 1986 bewarb er sich mit dem Titel Der Freund von meiner Tochter is a Preiß beim ersten Grand Prix der Volksmusik, erreichte jedoch nicht das Finale. Ebenso erging es ihm mit dem Lied Uns ham’s den Maibaum klaut beim Grand Prix der Volksmusik 1987 und Ohne Bass macht’s kein Spaß beim Grand Prix der Volksmusik 1991.
Privatleben
In erster Ehe war Max Grießer mit Luise Grießer († 2020) verheiratet, mit der er die beiden Söhne Max jr. († 2016) und Claus hatte. Claus hat von 1972 bis 1993 kleine Rollen in Serien und Filmen gespielt.[1] Danach war Max Grießer mit der 18 Jahre jüngeren Marianne Grießer verheiratet. Das gemeinsame Kind Florian wurde 1976 geboren.
Krankheit und Tod
Grießer litt an Depressionen und Ängsten. Eine psychiatrische Behandlung brachte keine Besserung. Am 12. August 2000 beging er im Alter von 71 Jahren in Eppstein bei WiesbadenSuizid. Grießers Grabstätte befindet sich an seinem letzten Wohnort Söll bei Kufstein.[2]