Mau-Mau-Siedlung wurden in Teilbereichen der Bundesrepublik Deutschland ab Anfang der 1950er bis in die 1970er Jahre hinein soziale Elendssiedlungen genannt, die am Rand kriegszerstörter deutscher Städte, häufig auch aus Trümmersteinen, oder als Baracken errichtet worden waren.
Die Bewohner dieser Siedlungen wurden vom mittelständischen Volksmund ab den 1950er Jahren abwertend als Mau-Maus bezeichnet, unter Bezugnahme auf den Mau-Mau-Krieg 1952 in Kenia.[1][2][3] Man glaubte Verhaltensähnlichkeiten wie die Zerstörungswut der Aufständischen zu erkennen.
Als die Siedlungen Ende der 1970er Jahre saniert wurden, verschwand die Namensgebung fast gänzlich. Gelegentlich taucht der Begriff Mau-Mau-Siedlung in Pressemeldungen noch auf, der tatsächliche Zusammenhang zum Mau-Mau-Aufstand in Kenia ist aber in Vergessenheit geraten.[1]
Filme
Und alle sagen Mau-Mau-Siedlung. Dokumentarfilm von Monika Schlecht und Hans-Joachim Theuerkauf, Erstausstrahlung Januar 1971 in den dritten Fernsehprogrammen der ARD. Er zeigt das Porträt zweier Kinder in Berlin-Lichterfelde-Ost.
Literatur
Charlotte Oesterreich: Die Situation in den Flüchtlingslagern für DDR-Zuwanderer in den 1950er und 1960er Jahren. „Die aus der Mau-Mau-Siedlung“ (= Schriftenreihe Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 68). Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3498-8 (zugleich Dissertation, FU Berlin 2007).