Brisson beschäftigte sich schon früh mit Naturgeschichte und brachte einige Werke heraus, z. B. Regnum animale (1756–1762) und Ornithologia (1760). Nach dem Tode René-Antoine Ferchault de Réaumurs, dessen Assistent er war, hat er die Naturgeschichte aufgegeben und wurde 1757 Professor für Experimentelle Physik am Collège Royal de Navarre. Sein wichtigstes Werk in diesem Feld war Pesanteur spécifique des corps (1787), und er publizierte weitere Werke über physikalische Themen, die damals sehr von Bedeutung waren. Brisson war als Maître de Physique & d’Histoire Naturelle des Enfans de France Mitglied der Académie royale de sciences.
Anfang des Jahres 1806 erlitt er einen schweren Schlaganfall, infolge dessen er seine Sprachkenntnisse fast völlig verlor.
Ornithologie
Brisson schrieb 1760 ein sechsbändiges Werk die Ornithologia. Seine Vogelkunde ist, neben dem neunbändigen Werk von Georges-Louis Leclerc de Buffon (Bände 16–24) über die Vögel Histoire naturelle des oiseaux (1770–1785), der Beginn einer wissenschaftlichen Vogelkunde. Die Ornithologia stellt eine Katalogisierung unter anderem der umfangreichen Sammlung von René-Antoine Ferchault de Réaumur dar. Brissons wichtigste Intention war eine Klassifikation der Vögel, hierfür verwendete er ein natürliches System und lehnte das binäre System von Carl von Linné ab.
Auf 261 Kupfertafeln sind etwa 500 Vogelabbildungen in natürlicher Umgebung durch François-Nicolas Martinet (ca. 1760–1800)[1] dargestellt. Der Illustrator wurde später auch der künstlerische Leiter der Buffon-Ausgabe.