Die Erzählung spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Korsika, unweit der Stadt Porto Vecchio. Mateo Falcone ist ein respektierter und angesehener Mann, der mit seiner Frau und seinem Sohn Fortunato einen kleinen Gutshof besitzt. Der besondere Respekt beruht unter anderem darauf, dass Mateo als guter Schütze gilt und dafür bekannt ist, keinem Konflikt aus dem Wege zu gehen.
Eines Tages bricht er mit seiner Frau auf, um nach einer Herde zu sehen. Er lässt den 10 Jahre alten Fortunato für einige Stunden zurück mit dem Auftrag, Haus und Hof zu bewachen. In dieser Zeit hört der Junge eine Schießerei, kurz danach kommt ein von Polizisten angeschossener Bandit auf den Hof und sucht dort Zuflucht. Fortunato versteckt ihn in einem Heuhaufen, jedoch erst nachdem der Bandit ihm Geld gegeben hat. Wenige Minuten später kommt auch die Polizei und fragt Fortunato, ob er den Banditen gesehen habe. Der Junge verneint, doch einer der Polizisten glaubt ihm nicht und verspricht ihm eine Taschenuhr, wenn er das Versteck preisgibt. Fortunato kann der Versuchung nicht widerstehen und deutet auf den Heuhaufen.
In diesem Moment kehren Mateo und seine Frau zurück und werden Zeugen der Verhaftung des Banditen. Dieser bezichtigt zornig das Haus Falcones als das eines Verräters, bevor er von der Polizei abtransportiert wird. Für Mateo ist der Verrat seines Sohnes eine Verletzung der Familienehre. Er sieht sich gezwungen, ihn zu erschießen.
Übersetzerin Rosa Luxemburg, (ohne Namensnennung) in Zeitschrift „Für unsere Kinder“. Beilage zu Die Gleichheit: Nr. 6, 1914, S. 41–43; 7, 1914, S. 49–52 und 8, 1915, S. 57–59[1]
Notizen
↑Luxemburgs Urheberschaft ergibt sich aus dies., Gesammelte Briefe, Hg. Annelies Laschitza, Günter Radzun, Bd. 5, Dietz, Berlin 1987, ISBN 3-320-00452-2, S. 13. Text nicht in den Gesammelten Werken.