Martina Sáblíková wuchs bei ihren Eltern mit ihrem jüngeren Bruder in Žďár nad Sázavou auf und startet für das NowiS Team. Als Elfjährige begann sie ihre sportliche Karriere als Basketballspielerin bei BK Žďár nad Sázavou. Dort wechselte sie dann zum Speedskating, dem Radsport und Eisschnelllaufen. Im Eisschnelllauf debütierte sie im November 2002 beim Weltcup in Erfurt. Im November 2006 erreichte sie erstmals in einem Weltcuprennen in Heerenveen einen Platz unter den ersten Dreien. Zweimal verbesserte sie im November 2005 den Juniorenweltrekord über die 3000 Meter, dieser hat bis heute Bestand. Im Januar 2007 wurde Martina Sáblíková im italienischenRitten mit der Punktzahl 162,954 (Freiluftweltrekord) überraschend Allround-Europameisterin und verbesserte dabei auch die Freiluftweltrekord-Einzelzeiten über 3000 und 5000 Meter. Sie hält auch den Weltrekord über die bei den Frauen selten gelaufene 10.000-Meter-Distanz.
Im Jahr 2006 nahm Sáblíková erstmals an den Olympischen Winterspielen in Turin teil, wo sie auf den beiden Langdistanzen an den Start ging. Sowohl über 3000 als auch über 5000 Meter verpasste sie die Medaillenränge, beim 5000-Meter-Rennen hatte sie jedoch als Vierte weniger als eine Sekunde Rückstand auf den Bronzerang von Cindy Klassen. Den 3000-Meter-Wettkampf beendete sie als Siebte.
Nachdem Sáblíková schon bei den Eisschnelllauf-Einzelstreckenweltmeisterschaften der Jahre 2004 und 2005 an den Start gegangen war, dort aber minder erfolgreich abgeschnitten hatte, wurde sie im Jahr 2007 Weltmeisterin über die beiden Langstrecken 3000 und 5000 Meter. Ein Jahr später konnte sie in Nagano zwar den 5000-Meter-Titel verteidigen, musste als Vierte den über 3000 Meter allerdings an Kristina Groves abgeben. Auch bei den Weltmeisterschaften 2009 gelang ihr die Titelverteidigung über 5000 Meter.
Bei den Mehrkampfweltmeisterschaften hatte Sáblíková diese Erfolge nicht, hier konnte sie in den Jahren 2007 sowie 2008 jeweils einen fünften Platz erreichen. Außerdem wurde sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 2006, ebenfalls im Vierkampf, Silbermedaillengewinnerin. Nur bei Europameisterschaften konnte Sáblíková auch im Mehrkampf triumphieren, hier datiert ihr Titel aus dem Jahr 2007, dazu gewann sie 2008 die Bronzemedaille.
Im Gesamtweltcup gelangen Sáblíková drei Siege in Folge im 3000-/5000-Meter-Weltcup, auch über andere Distanzen, besonders über die 1500 Meter, gelangen ihr Top-10-Platzierungen. Insgesamt erreichte sie 13 Weltcupsiege, neun über 3000 Meter und vier über 5000 Meter. Die einzige Podiumsplatzierung, die nicht über eine dieser beiden Strecken ging, war ein zweiter Platz über 1500 Meter. Über 1000 Meter gelangen ihr nur in der B-Gruppe Ränge in der Nähe der besten Zehn. Auf der 500-Meter-Distanz ging sie nur einmal im Weltcup an den Start und wurde 49.
Zeitweise trainierte Sáblíková in der Berliner Trainingsgruppe ihres großen Vorbildes Claudia Pechstein. Als sie jedoch ein Leistungsvermögen erreicht hatte, das sie in die Weltspitze brachte und damit auch die deutschen Größen wie Pechstein und Anni Friesinger gefährdete, musste sie diese Trainingsgruppe wieder verlassen.
Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver gewann sie zwei Goldmedaillen über 3000 und 5000 Meter. Sáblíková war über die Distanz von 5000 Meter seit drei Jahren ungeschlagen,[1] konnte sich aber gegen die Zweite, Stephanie Beckert, nur mit großer Mühe mit 48 Hundertstel Sekunden Vorsprung durchsetzen.[2]
Persönliche Bestleistungen
500 m: 39,23 s (aufgestellt am 7. März 2015 in Calgary)
1000 m: 1:15,86 min (aufgestellt am 14. November 2015 in Calgary)
1500 m: 1:53,44 min (aufgestellt am 21. November 2015 in Salt Lake City)
3000 m: 3:52,02 min (aufgestellt am 9. März 2019 in Salt Lake City)
5000 m: 6:41,18 min (aufgestellt am 15. Februar 2020 in Salt Lake City)
10.000 m: 13:48,33 min (aufgestellt am 15. März 2007 in Calgary)
Teilnahmen an Olympischen Winterspielen und Welt- und Europameisterschaften
Neben dem Eisschnelllauf betrieb Sáblíková im Sommer regelmäßig Speedskating auf Inlineskates. 2006 gewann sie die erste offizielle tschechische Meisterschaft über die Marathondistanz.