Das Martin Bucer Seminar (MBS) ist ein privates Theologisches Seminarevangelikaler Prägung in evangelisch-reformierter Tradition. Das Seminar ist nach dem Reformator Martin Bucer benannt.
Die pädagogische Besonderheit des Seminars ist, dass jeweils bis zu 20 Studenten in einem Studienzentrum studieren und vor Ort in die Praxis der Kirchgemeindearbeit eingeführt werden bzw. neben einer bereits ausgeübten kirchlichen Tätigkeit studieren. Weltweit gibt es derzeit 15 solcher Studienzentren, unter anderem in Berlin, Bielefeld, Bonn, Chemnitz, Hamburg, München, Stuttgart, Helsinki, São Paulo, Zürich, Prag, Istanbul, Izmir, Delhi und Tirana. Das Seminar hatte 2021 im deutschsprachigen Raum etwa 180 Studenten.[1]
Einzigartig in der Welt theologischer Ausbildung ist zudem die Verbindung des Lehrplans mit Merkmalen sehr unterschiedlicher kultureller Rahmenbedingung für Christsein. So sind die Studienzentren im auf Wachstum fokussierten Brasilien, in der Türkei, wo Christen eine Minderheit bilden, sowie im säkularisierten deutschsprachigen Mitteleuropa und Tschechien in einem globalen Lehrplan vereint. Studenten können sich von einem Studienzentrum zum anderen bewegen und dabei ihre Studiennachweise an jedem der Studienzentren erwerben. Gelehrt wird von christlichen Professoren und Lehrern anderer Kontinente, die jeweils ihre ganz eigene Perspektive mitbringen, was die westliche Theologie besonders herausfordert.[3]
Träger sind der Verein Martin Bucer Seminar e. V. in Deutschland, das Martin Bucer Seminar Schweiz in der Schweiz, der Partner Evangelikales Bildungswerk in Österreich, das Martin Bucer Seminar Türkei, das Seminário Martin Bucer Brasil und das Komensky Institut in Prag sowie das Agricola Theological Institute in Helsinki[4] und das Caleb Institute (Delhi, Indien). Die einzelnen Ländervereine sind gleichberechtigt. Alle Vereine stehen in einem Nahverhältnis zur Evangelischen Allianz ihrer Länder.