Thinnes’ Vater war Akkordeonist und Leiter einer privaten Musikschule. Mit etwa 10 Jahren begann Marlo Thinnes' Interesse für das Klavier. Er lernte nahezu ohne pädagogische Anleitung allein durch das Anhören und Nachspielen von Schallplattenaufnahmen Stücke der Klavierliteratur.
Von 1994 bis 2000 war er Nachfolger seines Vaters als Leiter der Musikschule. Ab 1997 studierte er an der Hochschule für Musik Saar in der Klavierklasse von Robert Leonardy. Ein weiterer wichtiger Lehrer war der Cortot-AlumnusJean Micault.
Er schloss sein Klavierstudium (M. Mus., Solistenexamen) mit Auszeichnung ab, ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe, war Meindl-Stipendiat und konzertiert als Solist und Kammermusiker europaweit.
Sein Repertoire umfasst Standardwerke von Scarlatti bis Strawinsky mit Schwerpunkt auf dem klassisch-romantischen Repertoire, ebenso Raritäten, eigene Bearbeitungen sowie ausgewählte Werke zeitgenössischer Komponisten.
Kammermusikalische Aktivitäten verbinden ihn mit Musikern aus unterschiedlichsten Stilrichtungen. So hat er mit dem Münchner Geiger Ingolf Turban 2021 eine Gesamteinspielung der Beethovenschen Sonaten[1] für Klavier und Violine für das Label telos vorgelegt, die von der Fachpresse gefeiert, für den Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie für den OPUS Klassik nominiert wurde.
In wiederum ganz anderem künstlerischem Duktus steht das neuste Projekt Venerem, das Thinnes mit seiner Frau, der Sopranistin Laureen Stoulig lanciert. Die Formation besteht aus vier Musikern, die ihre unterschiedlichen musikalischen Wurzeln zu einer Kunstmusik verbinden, die in ihrer Art einmalig ist. Die Arrangements für die spezielle Kombination aus Stimme, Klavier, elektronischem Bass und Schlagzeug – auf größtenteils Alte Musik – stammen aus Thinnes' Feder. Das Debüt-Album Venerem early art music erschien im März 2021.
Als künstlerischer Leiter initiiert er: Klassik auf Birkhausen[2], ein Konzertevent, das jedes Jahr im Spätfrühjahr die Reithalle des 1744 erbauten Hofs nahe Zweibrücken in ein exklusives Konzerthaus verwandelt, und das Festival de Musique de Valmunster,[3] welches in der Eglise Millénaire Saint-Jean-Baptiste in einer malerischen Lage der Lothringer Hügel beheimatet ist.
Er lebt zusammen mit seiner Familie auf einem alten Bauernhof in Lothringen.
2021: Nominiert für den OPUS Klassik, den Preis der deutschen Schallplattenkritik und für den ICMA mit Beethoven – The Sonatas for piano and Violin[9][10]
Diskographie
Ombré et Lumière, Telos music, 2017
Beethoven, the complete sonatas for piano and violin, Telos music, 2021[11]
Venerem early art music, Telos music, 2021[12][13]
Marlo Thinnes plays Beethoven/Liszt, Fauré, Ravel,... Telos music, 2021