Marius Casadesus war Mitglied der Société des Instruments Anciens ("Gesellschaft für historische Instrumente"), die 1901 von Henri Casadesus und Camille Saint-Saëns gegründet wurde. Er erlangte eine zweifelhafte Berühmtheit durch das sogenannte "Adélaïde-Konzert" für Violine, das jahrzehntelang Mozart zugeschrieben wurde. Das Konzert wurde 1933 als Klavierauszug unter Mozarts Namen publiziert, und später von Yehudi Menuhin aufgenommen. Zahlreiche Musikwissenschaftler, darunter Friedrich Blume,[1] waren von seiner Echtheit überzeugt. Es erhielt sogar einen Platz im Köchelverzeichnis, wo es als "K. Anh. 294a" vermerkt wurde.[2] Die Zweifel des Musikologen Alfred Einstein über dieses Stück wurden bestätigt, als Casadesus in einem Urheberrechtsverfahren 1977 zugab, der Autor des Werks zu sein.
Marius Casadesus. In: casadesus.com. Abgerufen am 13. Juli 2022 (französisch).
Einzelnachweise
↑Friedrich Blume: "The Concertos: (1) Their Sources," in: H.C. Robbins Landon, Gerald Abraham, Donald Mitchell (Hrsg.): The Mozart Companion, New York: Norton, 1956, S. 220ff. ISBN 0-393-00499-6
↑…herausgegeben von Marius Casadesus, mit drei Kadenzen von Paul Hindemith. Köchelverzeichnis, Sechste Ausgabe, Wiesbaden 1964, Hrsg. von Franz Giegling, Alexander Weinmann und Gerd Sievers, S. 869