Matias promovierte an der Universität Coimbra in Soziologie und legte dort in diesem Fach auch ein Aufbaustudium und den Hochschulabschluss ab. Ihre Kerngebiete sind Umweltmedizin, Wissenschafts-, Gesundheits- und politische Soziologie. Sie veröffentlichte mehrere wissenschaftliche Artikel, Bücherkapitel und andere nationale und internationale Publikationen zu den Beziehungen zwischen Umwelt und Volksgesundheit, Wissenschaft und Wissen sowie zu Demokratie und Bürgergesellschaft und arbeitete als Ausbilderin und Lehrerin an mehreren Studiengängen und Postgraduierten-Programmen mit.
Matias war zunächst Forschungsassistentin, später Forscherin am Zentrum für Sozialwissenschaften der Universität Coimbra. Des Weiteren war sie zwischenzeitlich als Lehrerin für Soziologie und andere Fächer an mehreren Schulen sowie als Redaktionssekretärin der Revista Crítica de Ciências Sociais tätig.
Politisches Engagement
Matias gehört der nationalen Leitung des Bloco de Esquerda an. Sie ist Mitglied der Direktion von Pro-Urbe, einer Bürgerinitiative in Coimbra und nationale Beauftragte der Bewegung Cidadania e Responsabilidade pelo Sim, welche im Rahmen des nationalen Referendums für die Straffreiheit von Abtreibungen in Portugal durchgeführt wurde. 2005 war sie bei den Wahlen zum Stadtrat von Coimbra Spitzenkandidatin der Liste ihrer Partei. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 bekam Marisa Matias 10,12 % der Stimmen. Für die Präsidentschaftswahlen am 21. Januar 2021 kandidierte sie erneut.
Für die Europawahl 2019 trat Matias erneut als Spitzenkandidatin an. Der Bloco de Esquerda gewann zwei Mandate, Matias und ihr Parteifreund José Gusmão zogen ein und traten erneut der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke bei, Matias wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion gewählt. In der 9. Legislatur war Matias Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie sowie im Unterausschuss für Menschenrechte. Im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten fungierte sie als stellvertretendes Mitglied.[3] Am 25. März 2024 legte sie im Zuge ihrer Wahl ins portugiesische Parlament ihr Mandat im Europaparlament nieder. Für sie rückte Anabela Rodrigues nach.