Marie Gruber wurde 1955 in Wuppertal als Tochter eines Sattlers und einer in der Landwirtschaft arbeitenden Mutter geboren, wo sie bis zu ihrem sechsten Lebensjahr lebte.[1] Nach dem Umzug ihrer Eltern nach Halle (Saale) wuchs sie dort gemeinsam mit ihren zwei älteren Brüdern auf. Von 1979 bis 1982 absolvierte Gruber ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Ost-Berlin.[2]
Nach der Wende war Gruber in einigen Produktionen auf der Kinoleinwand und im Fernsehen zu sehen. 1991 kam mit ihrer Rolle als Hausfrau Rita Struutz in der erfolgreichen Kinokomödie Go Trabi Go und deren Fortsetzung Go Trabi Go 2 – Das war der wilde Osten im Jahr 1992 an der Seite von Wolfgang Stumph der Durchbruch. Mit Stumph war sie von 1995 bis 1997 in dessen ZDF-Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall in elf Episoden als seine Ehefrau Caroline, die ab der zwölften Folge von Renate Krößner dargestellt wurde, zu sehen.
In der 2006 für den Adolf-Grimme-Preis nominierten Comedy-Serie Bei Krömers von Kurt Krömer verkörperte Gruber in acht Folgen Ingrid Krömer. In dem mit einem Oscar ausgezeichneten Drama Das Leben der Anderen von 2006 sowie in der internationalen Produktion Der Vorleser von 2008 übernahm sie Nebenrollen. Auch in zahlreichen Kinder- und Jugendproduktionen wirkte Gruber mit. In der KiKA-Weihnachtsserie Beutolomäus sucht den Weihnachtsmann mit der fiktiven Weihnachtsfigur Beutolomäus übernahm sie als Mutter der von Emelie Kundrun gespielten Anne Gerber eine durchgehende Nebenrolle.
Neben ihren Arbeiten am Theater und in Film und Fernsehen sprach Gruber zahlreiche Hörspiel- und Hörbuchproduktionen ein. Ab 1981 wirkte sie kontinuierlich in zahlreichen Hörspielproduktionen für den Rundfunk der DDR mit. Von 2014 bis 2016 sprach sie die „Online-Omi“ in den Hörbüchern der gleichnamigen Buchreihe des deutschen Schriftstellers Torsten Rohde, der seine Werke unter dem Pseudonym Renate Bergmann veröffentlicht.[4]
Marie Gruber hat zwei Söhne und war zweimal verheiratet. Sie lebte mit ihrem Lebensgefährten in Berlin-Pankow. Ab Oktober 2017 nahm Gruber sich eine Auszeit, um sich der Behandlung einer Lungenkrebserkrankung zu unterziehen.[5] Sie starb im Februar 2018 im Alter von 62 Jahren.[6]