Maria von Brabant (* 1190; † zwischen 9. März und 14. Juni 1260) war deutsche Kaiserin als Ehefrau des KaisersOtto IV. (* wohl 1176/77; † 19. Mai1218 auf der Harzburg).
1198 wurde Maria mit dem Welfen Otto IV. verlobt, Herzog Heinrich zögerte die Hochzeit jedoch in der Folgezeit aufgrund des aktuellen Streits um den deutschen Thron hinaus, sein Seitenwechsel 1204 brachte das Projekt ganz zum Erliegen, ohne dass die Verlobung formell aufgelöst wurde.
Otto IV. heiratete 1212 die StauferinBeatrix von Schwaben, die jedoch wenige Tage nach der Hochzeit starb. Da Heinrich sich Jahre zuvor nach der Ermordung von Ottos Widersacher Philipp von Schwaben (1208) mit Otto IV. ausgesöhnt hatte, wurde nun Maria als Ehefrau wieder interessant: Am 19. Mai 1214 wurde die Ehe in Maastricht doch noch geschlossen.
Maria von Brabant verschuldete sich beim Spielen, was den Kaiser zeitweise in finanzielle Bedrängnis brachte.[1]
Zwei Jahre nach Ottos Tod schloss sie im Juli 1220 mit dem Grafen Wilhelm I. von Holland eine zweite Ehe. Wilhelm starb bereits zwei Jahre später, am 4. Februar 1222. Beide Ehen blieben kinderlos.
In ihrer zweiten Witwenschaft nahm sie wieder den Titel einer Kaiserin an, den sie noch Jahrzehnte nach Ottos Tod benutzte, als sie bei Binderen in Brabant das ZisterzienserinnenklosterLocus imperatricis gründete.
Amalie Fößel: Beatrix von Schwaben und Maria von Brabant – die Frauen Ottos IV. In: Bernd Ulrich Hucker/ Stefanie Hahn/ Hans-Jürgen Derda (Hrsg.) Otto IV. Traum vom welfischen Kaisertum. Landesausstellung Niedersachsen 2009. Petersberg 2009, S. 229–236, ISBN 978-3-86568500-1